Zecken bei Hunden: Präventionsmethoden im Fokus – Wirkung und Nebenwirkungen 

Zecken bei Hunden: Präventionsmethoden im Fokus – Wirkung und Nebenwirkungen 

Zecken bei Hunden: Präventionsmethoden im Fokus – Wirkung und Nebenwirkungen 

Zecken, insbesondere Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock), Dermacentor reticulatus und Rhipicephalus sanguineus, sind in Europa bedeutende Vektoren für Krankheiten wie Lyme-Borreliose (Borrelia burgdorferi), Anaplasmose (Anaplasma phagocytophilum), Babesiose (Babesia canis) und Ehrlichiose (Ehrlichia canis). Ihre Aktivität erstreckt sich in Mitteleuropa von Februar bis November, mit Spitzen bei Temperaturen über 7 °C und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Prävention von Zeckenbefall ist essenziell, da die Übertragung von Pathogenen oft innerhalb von 24–48 Stunden nach dem Biss beginnt. Dieser Beitrag analysiert die gängigen Präventionsmethoden detailliert hinsichtlich ihrer Wirkmechanismen, Wirksamkeit und Nebenwirkungen, gestützt auf aktuelle Forschung und klinische Erkenntnisse. 

Spot-on-Präparate

Wirkmechanismus und Wirksamkeit: Spot-on-Präparate enthalten Wirkstoffe wie Fipronil (GABA-Rezeptor-Antagonist), Permethrin (Natriumkanal-Blocker), Imidacloprid (Nikotin-Acetylcholin-Rezeptor-Agonist) oder Fluralaner (Isoxazolin, GABA- und Glutamat-Rezeptor-Hemmer). Sie werden auf die Haut appliziert und verteilen sich über die Lipidschicht der Epidermis. Fipronil wirkt kontakttoxisch und tötet Zecken innerhalb von 24–48 Stunden nach Kontakt ab, mit einer Wirksamkeit von 97,6 % gegen Ixodes ricinus (Stanneck et al., 2012). Permethrin ergänzt dies durch eine repellierende Wirkung, die die Bissrate um 90–95 % reduziert (Dryden et al., 2006). Neuere Isoxazoline wie Fluralaner (Bravecto® Spot-on) bieten eine systemische Wirkung: Nach dem Biss nehmen Zecken den Wirkstoff auf, der das Nervensystem überstimuliert, was zu einer Abtötungsrate von 99,8 % innerhalb von 12 Stunden führt (Rohdich et al., 2014). Der Schutz hält je nach Präparat 3–12 Wochen an, wobei die Wirksamkeit gegen adulte Zecken und Nymphen gleichermaßen hoch ist. 

Nebenwirkungen: Lokale Hautreaktionen wie Erytheme, Juckreiz oder Haarausfall treten bei 2–5 % der Hunde auf, meist durch eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder Lösungsmittel wie Alkohol (EMA, 2021). Systemische Effekte sind seltener, aber potenziell schwerwiegend. Permethrin kann bei Überdosierung (z. B. bei kleinen Hunden oder unsachgemäßer Anwendung) neurotoxisch wirken, da es Natriumkanäle in Neuronen überstimuliert, was Tremor, Ataxie oder Krämpfe auslöst. Eine retrospektive Studie von Meyer et al. (2018) meldete solche Symptome bei 0,3 % der behandelten Hunde, vor allem bei Rassen mit geringer Körpermasse. Isoxazoline wie Fluralaner wurden mit neurologischen Nebenwirkungen (Krämpfe, Muskelzittern) in Verbindung gebracht, insbesondere bei Hunden mit MDR1-Gendefekt (Multidrug Resistance 1), der die Blut-Hirn-Schranke beeinträchtigt. Die FDA (2018) dokumentierte eine Inzidenz von 0,1–0,5 %, wobei das Risiko bei Tieren mit Epilepsie oder Lebererkrankungen steigt, da die Metabolisierung über die Leber erfolgt (CYP450-Enzyme). Gastrointestinale Symptome (Erbrechen, Durchfall) treten bei 3–5 % auf, sind jedoch meist transient (Pfizer, 2023). Umweltbedenken bestehen bei Permethrin: Es ist hochtoxisch für Fische und Bienen (LC50 < 0,5 µg/L), mit einer Persistenz im Wasser von bis zu 40 Tagen (EPA, 2020), weshalb Schwimmen innerhalb von 48 Stunden nach Applikation vermieden werden sollte. 

Praktische Hinweise: Die Dosierung muss exakt nach Gewicht erfolgen, und Halter sollten sich über das Risiko des Ableckens (z. B. durch andere Tiere im Haushalt) aufgeklären. Katzen im Haushalt erfordern besondere Vorsicht, da Permethrin für sie tödlich ist (LD50: 100 mg/kg). 

Zeckenhalsbänder 

Wirkmechanismus und Wirksamkeit: Halsbänder wie Seresto® (Flumethrin/Imidacloprid) oder Scalibor® (Deltamethrin) setzen Wirkstoffe über eine Polymer-Matrix kontinuierlich frei, die sich auf Haut und Fell verteilen. Flumethrin hemmt Natriumkanäle, während Imidacloprid das Nervensystem der Zecken überstimuliert, was eine kombinierte repellierende und akarzide Wirkung ergibt. Eine Feldstudie von Stanneck et al. (2012) zeigte eine Abtötungsrate von 98,7 % gegen Ixodes ricinus und eine Reduktion der Bissrate um 94 % über acht Monate. Deltamethrin (Scalibor®) wirkt ähnlich, mit einer Wirksamkeit von 92–95 % über sechs Monate (Fourie et al., 2013). Die Wirkstofffreisetzung bleibt auch bei Nässe stabil, wobei die repellierende Wirkung Zecken bereits vor dem Biss abwehrt, was die Übertragung von Pathogenen minimiert. 

Nebenwirkungen: Lokale Reaktionen (Juckreiz, Rötung, Haarausfall) treten bei 3–6 % der Hunde auf, meist durch mechanische Reibung oder Wirkstoffallergien (EMA, 2020). Systemische Effekte sind selten, aber möglich, insbesondere bei Verschlucken von Halsbandteilen. Eine Vergiftung mit Deltamethrin kann Symptome wie Hypersalivation, Erbrechen, Ataxie oder Krämpfe hervorrufen, mit einer Inzidenz von < 0,1 % (ASPCA, 2022). Die FDA (2021) untersuchte Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit Seresto®-Halsbändern (ca. 1.700 in den USA zwischen 2012–2021), fand jedoch keinen klaren kausalen Zusammenhang; die meisten Fälle wurden auf Begleiterkrankungen oder unsachgemäße Anwendung zurückgeführt. Umweltbedenken sind signifikant: Deltamethrin gelangt beim Schwimmen ins Wasser (Konzentrationen bis 0,4 µg/L nachweisbar) und ist für aquatische Organismen toxisch (LC50: 0,5 µg/L), mit einer Halbwertszeit von 20–40 Tagen (EPA, 2020). Kontakt mit Kindern oder anderen Haustieren kann Hautreizungen oder allergische Reaktionen auslösen, insbesondere bei empfindlichen Individuen. 

Praktische Hinweise: Halsbänder sollten locker sitzen (zwei Finger Abstand), regelmäßig auf Hautreaktionen kontrolliert und vor Wasseraktivitäten entfernt werden. Sie sind ideal für Hunde mit niedrigem Risiko für Verschlucken und stabilem Gesundheitszustand. 

Orale Präparate 

Wirkmechanismus und Wirksamkeit: Orale Präparate wie Afoxolaner (NexGard®), Fluralaner (Bravecto®) oder Sarolaner (Simparica®) gehören zur Isoxazolin-Klasse und wirken systemisch. Nach oraler Aufnahme binden sie an GABA- und Glutamat-Rezeptoren im Nervensystem der Zecken, was zu Übererregung und Tod führt. Die Wirkung setzt innerhalb von 4–8 Stunden ein, mit einer Abtötungsrate von 100 % innerhalb von 24 Stunden gegen Ixodes ricinus (Beugnet et al., 2014). Fluralaner bietet 12 Wochen Schutz (99,4 % Wirksamkeit nach 84 Tagen; Dryden et al., 2015), während Afoxolaner vier Wochen wirkt. Der systemische Ansatz eliminiert Zecken unabhängig von äußeren Faktoren wie Wasser oder Fellzustand, wobei die schnelle Abtötung die Übertragung von Pathogenen wie Borrelia (36–48 Stunden Übertragungszeit) meist verhindert (Piesman et al., 1987). 

Nebenwirkungen: Gastrointestinale Effekte (Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit) treten bei 5–10 % der Hunde auf, sind jedoch meist mild und dauern < 24 Stunden (MSD, 2022). Neurologische Nebenwirkungen sind das Hauptproblem: Isoxazoline können bei Hunden mit MDR1-Mutation (z. B. Collies, Australian Shepherds) oder Epilepsie Krämpfe auslösen, da sie die Blut-Hirn-Schranke passieren. Eine FDA-Analyse (2018) meldete eine Inzidenz von 0,3 %, mit erhöhtem Risiko bei Tieren mit Leber- oder Niereninsuffizienz, da die Metabolisierung über Cytochrom P450 erfolgt. Eine Studie von Walther et al. (2014) fand bei Welpen (< 8 Wochen) eine höhere Anfälligkeit für Tremor und Lethargie. Langzeiteffekte sind umstritten: Lavan et al. (2020) beobachteten keine Kumulation bei wiederholter Gabe über 12 Monate, doch Fallberichte über Autoimmunreaktionen oder chronische Neurologieschäden (z. B. Ataxie) wurden diskutiert (Veterinary Record, 2023). Ein Nachteil ist, dass Zecken beißen müssen, was das Übertragungsrisiko für Krankheiten wie FSME (Übertragung innerhalb von Stunden) nicht vollständig ausschließt. 

Praktische Hinweise: Vor der Anwendung sollte der MDR1-Status geprüft und eine neurologische Anamnese erhoben werden. Orale Präparate eignen sich für Hunde mit Hautproblemen oder häufigem Wasserkontakt, erfordern jedoch eine genaue Gewichtsadaptierung. 

Natürliche Ansätze 

Wirkmechanismus und Wirksamkeit: Natürliche Mittel wie Kokosöl (Laurinsäure), ätherische Öle (Lavendel, Teebaum, Zitronella) oder Bierhefe sollen Zecken abwehren oder den Hautgeruch unattraktiv machen. Eine Studie der FU Berlin (Mehlhorn et al., 2018) zeigte, dass Laurinsäure (50 % in Kokosöl) eine repellierende Wirkung hat, mit einer Reduktion des Zeckenbefalls um 81–100 % über 6–8 Stunden. Ätherische Öle wie Zitronella wiesen in Tests von Callaghan et al. (2019) eine Wirksamkeit von 30–50 % auf, die jedoch nach 2–4 Stunden nachlässt. Teebaumöl zeigte in vitro eine Abtötungswirkung (Hammer et al., 2015), doch die Konzentration für eine klinische Wirksamkeit ist schwer zu erreichen. Bierhefe soll über Schwefelverbindungen im Schweiß wirken, doch eine kontrollierte Studie von Swanson et al. (2009) fand keine signifikante Reduktion des Befalls (< 10 %). 

Nebenwirkungen: Kokosöl ist sicher, kann jedoch das Fell verfetten und bei übermäßiger oraler Aufnahme Durchfall auslösen. Ätherische Öle sind riskant: Teebaumöl (Terpinen-4-ol) ist hepatotoxisch und neurotoxisch, mit Berichten über Tremor, Ataxie und Koma bei Hunden nach topischer Anwendung (Villar et al., 1994). Lavendelöl kann Hautreizungen oder Phototoxizität verursachen, während Zitronella bei empfindlichen Hunden Atemwegsreizungen auslöst. Die geringe Wirksamkeit erhöht das Risiko von Krankheitsübertragungen erheblich, da Zecken oft unbemerkt bleiben. 

Praktische Hinweise: Natürliche Mittel können bei geringer Zeckenbelastung ergänzend eingesetzt werden, sind jedoch kein Ersatz für evidenzbasierte Methoden. Eine Verdünnung von Ölen (z. B. 1:10 mit Trägeröl) und ein Allergietest sind ratsam. 

Umweltmaßnahmen und manuelle Kontrolle 

Wirkmechanismus und Wirksamkeit: Das Vermeiden von zeckenreichen Habitaten (hohes Gras, Unterholz) und tägliches Absuchen des Fells minimieren den Kontakt. Eine Studie von Kidd et al. (2017) zeigte, dass konsequentes Absuchen die Befallsrate um 70–80 % senkt, wenn es innerhalb von 24 Stunden erfolgt. Mechanische Entfernung mit einer feinen Zeckenzange unterbricht die Blutmahlzeit, wodurch die Übertragung von Borrelia (36–48 Stunden) oder Anaplasma (24–36 Stunden) verhindert wird (Piesman et al., 1987; Hodzic et al., 2017). Umweltmaßnahmen wie das Mähen von Gras oder das Entfernen von Laubhaufen im Garten reduzieren die Zeckenpopulation lokal um bis zu 50 % (Stafford, 2018). 

Nebenwirkungen: Diese Methode ist chemiefrei und sicher, birgt jedoch Risiken bei unsachgemäßer Ausführung. Das Quetschen einer Zecke kann Speichel und Erreger in die Wunde pressen, was lokale Infektionen oder Abszesse fördert (Inzidenz: 1–2 %; AVMA, 2021). Übersehene Zecken, insbesondere Nymphen (1–2 mm), erhöhen das Risiko von Krankheitsübertragungen. Die Methode erfordert Zeit und Erfahrung, was die Compliance bei Haltern einschränken kann. 

Praktische Hinweise: Absuchen sollte systematisch (Kopf, Ohren, Achseln, Leisten) erfolgen, idealerweise mit einer Lupe bei kleinen Zecken. Eine Zeckenzange mit feiner Spitze ist unerlässlich, und die Bissstelle sollte desinfiziert werden. 

Spot-on-Präparate und orale Isoxazoline bieten die höchste Wirksamkeit und Schnelligkeit, gefolgt von Zeckenhalsbändern, während natürliche Ansätze und manuelle Kontrolle nur begrenzten Schutz bieten. Nebenwirkungen sind bei chemischen Methoden selten, aber nicht trivial, insbesondere bei Hunden mit genetischen Prädispositionen (MDR1), neurologischen Vorerkrankungen oder empfindlicher Haut. Tierärzte sollten anamnestische Risiken abklären, Halter über korrekte Anwendung und Umweltfolgen informieren und die Methode an den individuellen Hund anpassen. Aktuelle Forschung (Stand 2025) untersucht Resistenzentwicklungen bei Zecken und Langzeiteffekte von Isoxazolinen, was zukünftige Anpassungen der Präventionsstrategien erfordern könnte. 

Lebensgefährlich für deinen Hund  

Lebensgefährlich für deinen Hund  

Lebensgefährlich für deinen Hund  

Anders als wie vielerorts gemeint wird ist die Wiesenzecke auch im Winter eine lebensgefährliche Bedrohung für den Hund. 

Nur weil es draußen kalt ist, gibt es keine Pause vor den kleinen Beißern. 

Die Wiesenzecke ruht im Winter keinesfalls und ist auch bei niedrigen Temperaturen aktiv.  

Lange Zeit war die bunt marmorierte Wiesenzecke nur als Auwaldzecke bekannt und kam vor allem in Berlin, Brandenburg und Sachsen vor. 

Die letzte Zeit hat sich dieser Parasit aber über ganz Deutschland ausgebreitet und fällt teils in Scharen über seine Opfer her. 

Ein Stich von einer Wiesen- oder auch Auwaldzecke kann für Hunde lebensgefährlich werden.  

„Wiesenzecken können Blutparasiten übertragen, die die Hunde-Babesiose auslösen“ 

Ähnlich wie bei der Malaria dringen dabei parasitäre Einzeller in die roten Blutkörperchen des Hundes ein um diese schließlich zerstören.  

„Zehn bis 20 Prozent der erkrankten Hunde sterben daran – häufig hilft nicht mal mehr eine intensive Behandlung in einer Tierklinik.“ 

Eine Winterpause gibt es für diese Zeckenart nicht: „Selbst wenn es Nachts noch Bodenfrost gibt, ist die Wiesenzecke tagsüber aktiv – sie hat sich an die Kälte angepasst und wird aktiv sowie die Sonne den Tag erwärmt“ 

Gerade am Waldrand in den Übergangszonen findet Ihr diese Zecken sehr oft und könnt diese sehr oft zu mehreren auf euren Hunden absammeln. 

Wenn euer Hund gestochen wurde, gibt einige Symptome, die auf eine Infektion hinweisen: 

Die Hunde-Babesiose zeigt sich vor durch hohes Fieber von über 40 Grad. 

Babesiose ist umgangssprachlich als Hundemalaria bekannt und führt zur Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) und dadurch zu Blutarmut (Anämie). 

Seltener scheidet ein Hund mit Babesiose dunkel gefärbten Urin aus, blutet aus der Haut und den Schleimhäuten und entwickelt Wassereinlagerungen (Ödeme). Bei einer akuten Babesiose sind die Schleimhäute häufig blass oder gelblich verfärbt. Die Leber und Milz sind teilweise vergrößert. 

Oft betrifft die Babesiose auch die Augen: Entzündungen der Regenbogenhaut und der Hornhaut sind möglich.  

In schweren Fällen von Hunde-Malaria löst sich die Netzhaut des Hundes ab. 

Diese Symptome treten innerhalb von drei Wochen nach dem Zeckenstich auf und Ihr solltet dann wirklich sofort in die Klinik!  

Euer Hund ist dann ein absoluter Notfallpatient und es geht um sein Leben. 

Absuchen alleine reicht in der Regel nicht aus und Ihr solltet euren Hund mit einem Mittel eurer Wahl schützen. 

Anaplasmose beim Hund

Anaplasmose beim Hund

Anaplasmose beim Hund                            

Der Frühling naht und die Temperaturen fangen an zu steigen. Aber eigentlich ist es egal ob es Frühlig, Sommer, Herbst oder WInter ist, bereits ab ca. 7 Grad fangen die kleinen Teufel an zu laufen. Sie krabbeln aus ihren Verstecken und gehen ihrer Hauptaufgabe nach, die Suche nach einem Opfer, einem Wirt.

Ihnen in die Karten spielen unsere milden Winter. Haben wir frostfreie Winter überleben sogar ihre Eier und Sie werden im folgenden Frühling sogar zur Plage.

Je mehr Zecken es gibt umso größer ist das Infekionsrisiko für Menschen und Tiere da sehr viele Zecken auch Krankheitserreger in sich tragen.

Zu den bedrohlichsten Erkrankungen bei unseren Fellnasen zählt hier in unseren Regionen eine Variante der Anaplasmose, der Anaplasma phagocytophilum.

Dieses Bakterium befällt weiße Blutzellen, vermehrt sich in diesen und zerstört sie.

Es kommt zu ernsten und zum Teil lebensbedrohlichen Schäden und Folgeschäden.

 

Wie kommen wir gerade auf einen Beitrag zu dieser Erkrankung ?

Es war im Jahr 2019 und wir befanden uns mit unseren 2 Rottweilern Ares und Sina auf der 1000 km gegen Rasselisten Tour von Flensburg nach München.

Unterwegs auf einem Parklatz hatte sich Sina schon die eine Pfote an einer Scherbe eingeschnitten und dadurch waren wir schon mit Ihr in tierärztlicher Behandlung.

Ab der Hälfte unserer damaligen Tour fing unsere Sina an immer schlechter zu fressen und wir wurden diesbezülich noch des öfteren bei Tierärzten auf den einzelnen Etappen vorstellig.

Leider konnte uns niemand sagen warum Sina keinen Appetit mehr hatte und Sie zum Schluß so gut nichts mehr zu sich nahm.

Zurück von unserer Tour suchten wir sofort unsere Tierärztin auf und ließen Sina auf den Kopf stellen.

Auf anraten unserer Tierärztin haben wir bei dem großen Blutbild auch speziell nach Anaplasmose und anderen Erkrankungen schauen lassen.

Dieses Blubild hat dann bei Sina ergeben das Sie an Anaplasmose erkrankt war und sie nicht mehr lange gelebt hätte.

Bricht die Krankheit aus so wie bei Sina, zeigen die Hunde ein verändertes Blutbild mit Bluplätchenarmut und Anämie.

Darüber hinaus gibt es noch unspezifische Symptome die von plötzlichem Fieber, Lethargie, Milz- und Lebervergrößerung, Unwohlsein, Fressunlust ( die bei Sina sehr ausgeprägt war ), bis hin zu Gelenkentzündungen und – schwellungen reichen können.

Wird Anaplasmose rechzeitig erkannt und mit einer mehrwöchigen Antibiotika-Gabe behandelt ist es in der Regel heilbar.

Diagnose der Anaplasmose

Wirklich eindeutig diagnostizieren lässt sich die Krankheit nur durch die Entnahme von Blut beim Tierarzt welches von dort in ein Labor geschickt wird.

Im Labor wird dann das Blut entweder auf Antikörper gegen den Erreger untersucht oder aber es wird eine Thombozyten-Messung vorgenommen.

Die beste Methode ist aber der sogenannte Blutausstrich.

In der aktuen Phase sind die Erreger direkt unter dem Mikroskop erkennbar.

Anaplasmose ist zum Glück in der Regel nicht tödlich und gute therapierbar.

Wichtig ist hierfür jedoch die sehr zeitnahe und korekkte Diagnose und ein schneller Beginn der Therapie.

Anaplasmose oder auch die Anaplasmen werden mit einem Antibiotikum mit dem Wirkstoff Doxycyclin behandelt. Hauptaufgabe des Antibiotikums ist es die Anaplasmen zu zerstören.

Natürlich haben auch diese Medikamente wie die meißten anderen Nebenwirkungen.

Es kann die Schleimhäute, insbesondere die Magenschleimhäute, des Hundes reizen. Um diesem Vorzubeugen sollte die Medikamentengabe immer nach den Mahlzeiten stattfinden.

Wichtig ist, die Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln um Folgeschäden so gering wie möglich zu halten.

Am besten ist natürlich ein guter Schutz gegen Zecken damit es erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt.