Der Zusammenhang zwischen chronischen Allergien und Verdauungsproblemen
Der Zusammenhang zwischen chronischen Allergien und Verdauungsproblemen
Bis vor wenigen Jahren wurde das undichter-Darm-Syndrom nicht als medizinischer Zustand anerkannt und sogar als “Pseudokrankheit” bezeichnet. Diese Sichtweise ändert sich langsam.
Undichter Darm:
Da der Darm chronisch entzündet ist, ist die Darmschleimhaut/Darmbarriere durchlässig geworden. Wenn die Darmbarriere beeinträchtigt ist, können Giftstoffe, Proteine und Mikroorganismen in den Blutkreislauf Ihres Hundes gelangen.
Gesunder Darm: Eine gesunde Darmbarriere zeigt, dass alle Zellen dicht beieinander liegen, zwischen jeder Zelle gibt es so genannte “enge Uebergaenge”, die die Zellen miteinander verbinden. So können nur Nährstoffe die Barriere passieren, die Ihr Tier für eine gesunde Entwicklung benötigt.
Übrigens ist das bei uns Menschen genauso.
– SIBO = Small Intestine Bacterial Overgrowth / Bakterielle Überbesiedelung des Dünndarms (-> es ist nicht klar, warum die Bakterien in den Dünndarm wandern und sich dort ausbreiten, da dieser Bereich normalerweise wenig Bakterienaktivität aufweist. Es wird vermutet, dass durch einen Mangel an Magensäure das Immunsystem geschwächt wird, wodurch die Darmperistaltik geschwächt wird … SIBO kann auch das Ergebnis einer EPI (exokrine Pankreasinsuffizienz) sein; oder aufgrund eines gestörten Gallenflusses; eine weitere Ursache kann ein hoher pH-Wert im Magen und eine verminderte Nahrungsverdauung sein.
– Infektionen
– Parasiten
– Stress
– Chronische Verdauungsprobleme, z. B. IBD
– Wenn die Darmbarriere nicht mehr intakt ist, können Eiweiße in den Organismus eindringen und dann allergische Reaktionen auslösen.
– Allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten werden häufig!
Wir müssen uns vorstellen, dass die Darmbarriere zu einem Sieb wird, durch das unerwünschte “Partikel” eindringen können. Solange die Darmschleimhaut und die Barriere durchlässig sind, wird Ihr Fellkind in vielen Fällen allergische Reaktionen in Verbindung mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zeigen.
Bei manchen Fellkindern zeigt sich dies sofort, es genügt der Geschmack einer falschen Zutat, und Ihr Haustier reagiert darauf. Bei anderen wiederum kann es Wochen oder sogar Monate dauern, bis sie reagieren. Wenn die Darmbarriere nicht mehr intakt ist, können Proteine in den Organismus eindringen und dann allergische Reaktionen auslösen.
Allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten werden häufig!
Die Suche nach dem richtigen Futter ist daher NICHT der erste logische Schritt, den Sie tun sollten, denn egal, was Sie füttern, dieses Problem wird bestehen bleiben und wiederkehren.
Ich bin bei meinen Recherchen auf Fallstudien gestoßen, bei denen fleischfressende und omnifressende Tiere plötzlich überhaupt kein Eiweiß mehr vertragen. (PS: Auch Pflanzen und Getreide enthalten Eiweiß)
Ihr Tierarzt kann eine Ausschlussdiät vorschlagen, um Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten festzustellen:
Ausschlussdiäten und das Konzept des “Opferproteins”:
Lassen Sie mich erklären, was damit gemeint ist:
Solange die Darmwand entzündet ist und die Darmschleimhaut und die Darmbarriere undicht sind, wird Ihr Hund immer empfindlich auf die Nahrung reagieren, die Sie füttern.
Das macht es Ihnen unmöglich, die Ernährung zu finden, die für Ihr Kind in dieser sensiblen Zeit am besten geeignet ist.
Hier ein Beispiel: Während der Darm Ihres Pelzkindes noch entzündet ist, beginnen Sie mit einer Ausschlussdiät, bei der Sie ein neuartiges Fleischprotein füttern, das zuvor nicht gefüttert wurde.
Da die Darmbarriere und die Darmschleimhaut immer noch entzündet und undicht sind, wird dieses Protein in den Blutkreislauf gelangen und eine weitere allergische Reaktion auslösen. Das bedeutet, dass das neue Eiweiß der Ursache zum Opfer fällt.
Sie müssen abwarten, bis die Entzündung bei Ihrem Hund abgeklungen ist, bevor Sie eine Ausschluss- oder Eliminationsdiät versuchen.
Während der Entzündungsphase empfehle ich (nur kurzfristig), NUR ein hydrolysiertes oder hypoallergenes kommerzielles Futter zu füttern, bis die Entzündung abgeklungen ist. Warum hypoallergene Nahrung nicht die langfristige Lösung ist! Hat Ihr Tierarzt vorgeschlagen, Ihren Hund auf hypoallergenes Futter oder eine andere spezielle Diät zu setzen?
Wenn ja, dann lassen Sie mich kurz erklären, warum das langfristig nicht funktioniert, ich spreche von 3, 6 Monaten +.
Hypoallergene Lebensmittel bieten nur ein sehr begrenztes Nährstoffangebot und haben daher einen Mangel an bioverfügbaren Nährstoffen, die Ihr Hund von Natur aus braucht. Das ist die kurze und einfache Antwort.
Letztendlich entzieht diese Art von Nahrung Ihrem Hund viele Vitamine und Mineralien, die es für eine gesunde Entwicklung braucht.
Es hat den Anschein, dass Verdauungsprobleme sofort gelöst werden, aber längerfristig wird damit nicht die eigentliche Ursache des Problems behoben, sondern es werden nur die Symptome überdeckt und auf dem Weg dorthin weitere Gesundheitsprobleme geschaffen.
Deshalb sollten Sie sich darauf konzentrieren, den Darm zu reparieren! Wie erkennt man einen löchrigen Darm?
Zum einen können Stuhlproben viel über den Zustand des Darms und das Darmmilieu verraten.
Es gibt jedoch präzisere Marker, um eine Durchlässigkeit zu erkennen. Ich möchte sie kurz vorstellen, damit Sie mit Ihrem Tierarzt darüber sprechen und verstehen können, was passiert:
– Serum Zonulin: ist ein Protein, das in Darm- und Leberzellen synthetisiert wird -> reguliert die Darmdurchlässigkeit, -> die engen Uebergaenge, die die Darmwandbarriere zusammenhalten, werden durch den Zonulinspiegel reguliert. Sind die Werte hoch, bedeutet dies eine hohe Durchlässigkeit der Barriere.
– Gallensäure: Wenn zu wenig davon vorhanden ist oder die Gallensäure nicht gleichmäßig (dünnflüssig) fließt, kann dies zu Entzündungen führen.
– Alpha-1-Antitrypsin: gibt Auskunft darüber, wie durchlässig die Darmbarriere und die Schleimhaut sind.
Zusammenfassung aller logischen Schritte bis hierher:
Wenn Ihr Hund unter chronischen Verdauungsproblemen leidet und auf ein undichter-Darm-Syndrom hinweist, dann ist es wichtig, systematisch vorzugehen.
Zunächst sollten Sie feststellen, was Sie beobachten: Handelt es sich um wiederkehrende Magen-Darm-Probleme? Stellen Sie vermehrt Hautprobleme fest, nagt Ihr Haustier an den Pfoten? Haben Sie ständig mit Ohrentzündungen oder Pilzbefall zu tun?
Zweitens: Haben Sie eine Kotuntersuchung durchgeführt? Ist eine ständige bakterielle Überwucherung sichtbar? Hat Ihr Tierarzt eine Ultraschalluntersuchung der Darmwand durchgeführt, um eventuelle Verdickungen festzustellen? Hat der Tierarzt auf Entzündungen getestet? Ist die Darmwand durchlässig?
Drittens: Hat Ihr Tierarzt eine hypoallergene oder hydrolysierte Handelsnahrung vorgeschlagen?
Viertens: Ist die Entzündung abgeklungen?
Franziska Gloeckner
Postgraduiertenstudium (PhD) in Tierernährung und -wissenschaft