Der Rottweiler und seine Geschichte
Als den Urvater all unserer heutigen Hunderassen ist wohl ohne jeglichen Zweifel der Wolf anzusehen.
Vor mehr als 30.000 Jahren kam es zu einer ersten Annäherung von Wolf und Mensch.
Bei der Suche nach Nahrung und der Jagd auf Beute konnte man voneinander profitieren. Doch lange war die Beziehung geprägt von Ehrfurcht, Angst und Misstrauen.
Anfangs als Begleiter der altsteinzeitlichen Jäger und Sammlerinnen wurde der Wolf erst etwa vor 15.000 Jahren zum Hund.
Lange waren es wolfsähnliche Hunde, mit denen unsere Ahnen zusammenlebten.
Den wirklichen Wandel vom Wolf oder wolfsähnlichen Hund zum Hund dürfte erst die Sesshaftwerdung gebracht haben. Und erst die gezielte Zucht mit dem Ziel der Zahmheit hat unsere Hunde hervorgebracht – Jagdhunde, Hirtenhunde, Transporthunde, die allesamt aber erst seit etwa 150 Jahren auch als Rassen beschrieben und strengen Rassemerkmalen unterworfen werden.
Über die Herkunft des Rottweilers bestehen verschiedene Ansichten, darunter ist auch die Vermutung, dass die Urahnen der Rottweiler in den Hunden römischer Hirten zu sehen seien, denn das spätere Herkunftsgebiet der Hunde gehörte in der Antike zum Römischen Reich.
Die Ursprünge des Rottweilers vermutet man in Mastiff-ähnlichen Hunden, die die römischen Legionen in der Antike als Schutz- und Treibhunde über die Alpen begleiteten.
In der Württembergischen Stadt Rottweil entwickelte sich dann unter Einkreuzung einheimischer Schäferhunde der Rottweiler.
Seine Hauptaufgabe bestand nach wie vor hauptsächlich darin, seinen Herrn und dessen Eigentum zu schützen sowie Viehherden zum Markt zu treiben.
Auch als Zughund für Karren, zum ausliefern von Waren, wurde er verwendet. Bekannt wurde er dadurch auch unter dem Namen „Metzgerhund“.
Der Legende nach, band man ihm am Ende des Markttages den Erlös in einem Lederbeutel um den Hals, was Diebe zuverlässig abschreckte.
So war ein Zuchtziel auch immer, einen wehrhaften und imposanten Hund zu erhalten.
Daneben begleitete er Viehherden auch über längere Strecken zu anderen Marktstädten, was einen ebenso ausdauernden, wie wehrhaften Hund voraussetzte, um Diebe und Raubtiere fernzuhalten.
Im 19. Jahrhundert nahm der Bestand der Rasse stark ab, da Viehtriebe kaum noch durchgeführt wurden.
Diese Aufgabe übernahmen die Eisenbahn und andere Fahrzeuge.
Bewähren und weiter entwickeln konnte sich die Rasse dann Anfang des 20. Jahrhunderts im Militär- und Polizeidienst. 1910 wurde der Rottweiler offiziell als Polizei-Diensthunderasse anerkannt.
Mittlerweile wird er daneben auch als Zug- und Rettungshund eingesetzt und ist vor allem in den USA eine ausgesprochen beliebte Rasse geworden.
In den letzten Jahren wurde der Rottweiler in einigen deutschen Bundesländern als gefährlich eingestuft.
Ein wachsamer, großer Hund, in den Händen völlig ungeeignete Halter, kann tatsächlich schlimme Konsequenzen haben.