Wieviel Schlaf benötigt mein Hund ?

Wieviel Schlaf benötigt mein Hund ?

Viele von uns würden ihren Hund am liebsten den ganzen Tag um sich haben wollen.
Sei es zum Joggen, ins Restaurant oder wenn möglich mit auf dem Arbeitsplatz.
Doch habt Ihr euch schon einmal Gedanken gemacht ob das auch wirklich gut für euren Hund ist oder es nur euer Ego unterstreicht und eure Bedürfnisse deckt ?

Es ist wirklich wichtig das euer Vierbeiner genug Schlaf und Ruhephasen hat.
Denn nur dann kann er Kraft sammeln und sich regenieren.
Bekommt er dazu nicht die Möglichkeit kann ihn das auf Dauer sogar krank machen.
Auch den richtige Schlafplatz anzubieten ist sehr wichtig.
Nicht laut und unruhig, aber auch nicht zu weit von euch entfernt damit er sich nicht ausgeschlossen fühlt.

KURZ UND KNAPP :

Schlaf dient beim Hund der Erholung wie bei uns Menschen

Es gibt 3 verschiedene Schlafarten

Manchen Hunden muss man Ruhe- und Schlafphasen antrainieren

Zu wenig Schlaf und die Möglichkeit zur Ruhe führt zu Überdrehtheit, Reizbarkeitund schwächt das Immunsystem

Es ist wichtig den richtigen Schlafplatz anzubieten

Wir Menschen benötigen im Durchschnitt etwa sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht.
Bei Hunden ist der Bedarf an Schlaf- und Ruhepausen deutlich höher.
Dieses hängt von dem Alter des Tieres ab und ob es gesund oder krank ist.
Dieser Bedarf kann durchaus bei 22 Stunden am Tag liegen.

Bei Welpen, alten oder kranken Hunden sollte die Möglichkeit bestehen 20 bis 22 Stunden zu Ruhen und zu Schlafen.
Erwachsene gesunde Hunde kommen mit ungefähr 17 bis 20 Stunden aus.

Jetzt mögen viele von Euch sagen das bei 20 Stunden und mehr ja kaum noch Zeit für etwas anderes übrig bleibt, aber Ihr müsst dabei bedenken das dieses ja nicht die reine Tiefschlafphase eures Hundes betrifft.

In einer Studie mit Daten zur Aktivitätsverteilung von verwilderten, aber von Menschen zugefütterten Haushunden z.B. in Italien zeigt, daß diese ca. 50 – 70 % des Tages schlafen und nochmals 50 % vom Rest des Zeit mit wachsamen Herumliegen verbringen.
Dieses würde für einen erwachsenen, gesunden Hund also ca. 17 Stunden Schlaf und nochmal 3 bis 4 Stunden zusätzliche Ruhe bedeuten.

DIESE DREI PHASEN GEHÖREN ZUM SCHLAF- UND RUHEBEDARF EINES HUNDES :

Dösen
Ausruhen
Tiefschlaf

Dösen:
Der Hund liegt häufig ruhig mit geschlossenen Augen da und sieht aus als ob er schlafen würde.
Aber er hat alles in seinem Umfeld mit Nase und Ohren im Blick.
Er bekommt alles um sich herum mit und würde sofort aufspringen wenn er befürchtet das er etwas verpassen würde.

Ausruhren:
Oft mit offenen Augen daliegend und die Umgebung beobachtend.
Oder er liegt und entspannt sich.
Wenn ihr Glück habt kuschelt er auch mit Euch.
Mit offenen Augen dazuliegen ist aber keine Aufforderung ihn zum Spielen zu animieren.
Also bitte nicht stören !

Tiefschlaf:
Der Hund benötigt ca. 6 bis 8 Stunden richtigen Tiefschlaf pro Tag.
In dieser Phase regenerieren die Hunde und verarbeiten das Erlebte des Tages.
Ob euer Hund ruhig schläfft oder träumt hängt von den Ereignissen des Tages ab.

Es gibt Hunde die sich nicht von selbst zur Ruhe begeben wenn um Sie herum der Alltag tobt, aus Angst etwas zu verpassen.
Gerade bei Welpen ist darauf zu achten das Sie nicht kaputt gespielt werden.
Um ausgeglichene Hunde werden zu können benötigen Sie viel Ruhe.
Auch die alten oder kranken Hunde muss man manchmal zur Ruhe liebevoll zwingen.
Denn auch wenn unsere Vierbeiner merken das sie Müde sind, haben wir Sie über die Jahrhunderte so trainiert das Sie uns
immer zur Verfügung stehen.
Da blenden Sie die Müdigkeit oft aus und es kommt Schlafen und Ausruhen oft zu kurz.
In solchen Momenten hilft es oft schon sich zusammen mit seinen Hunden hinzulegen und so haben Hund und Halter etwas davon.

Ein Hund der nicht genug Schlaf bekommt , bekommt über kurz oder lang Probleme.
Wenn dieser Zustand länger anhält auch ernste Probleme.
Auch hier gibt es unterschiedliche Phasen.

1. Am Anfang macht der Hund einen stark überdrehten Eindruck

2. Die Konzentration und die motorischen Fähigkeiten leiden

3. Bei längerem Schlafmangel steigt die Nervosität und Reizbarkeit

4. Die Anfälligkeit für Krankheiten steigt und oft werden die Hunde aggressiv

5. Wird nichts gegen den Schlafmangel unternommen kann es zu schweren, oft chronischen Erkrankungen kommen.

Die Dauer der unterschiedlichen Phasen kann von Rasse zu Rasse und Hund zu Hund unterschiedlich sein.

Es ist schon sehr wichtig den Hund in seinen Ruhe und Schlafphasen zu unterstützen damit es erst gar nicht zu Fehlverhalten
und Krankheiten kommt.
Der Spruch „Nach müd kommt blöd“ ist schon sehr zutreffend und in schweren Fällen kommt nach müd sogar krank.

Was oftmals als Verhaltensauffälligkeit an einen Hundetrainer herangetragen wird ist des öfteren auf zu viel Aktivität und damit auf Schlafmangel
zurück zuführen.

Ein geschwächtes Immunsystem und verminderte Fähigkeit zur Abspeicherung von Gelerntem im Langzeitgedächnis kann die Folge sein.

Auch ein Risiko von Hyperaktivität ist dann vorhanden, eben genau wie bei uns Menschen.

Natürlich könnt Ihr auch Tage mit eurem Hund erleben wo er nicht auf seine 17 bis 20 Stunden oder 22 Stunden kommt.
Aber das sollte doch die Ausnahme sein.

Damit euer Hund sich richtig erholen kann sollte ein Schlafplatz gefunden werden der ausreichend Ruhe bietet.
Euer Vierbeiner möchte dennoch alles im Blick haben was passiert aber gleichzeitig auch mit dem Rücken zur Wand liegen als Schutz.

Achtet darauf das der Platz nicht direkt in der Sonne ist und vor Zugluft geschützt ist.

Auch sollte der Platz so groß sein das sich der Hund auch mal strecken kann.
Dieses ist besonders wichtig bei der Wahl eines Körbchens oder einer Schale.

Wir Menschen sind nicht die einzigen Geschöpfe die durch Träumen den Alltag verarbeiten. Auch Hunde träumen.
Dabei kann es sein das Sie zucken , nochmal über die Wiese hinter einem Ball her rennen oder sich mit einem Kumpel unterhalten.
Also nicht erschrecken wenn euer Hund komische Töne von sich gibt.

Lasst Ihn bitte weiter schlafen.

Wenn ihr Ihn stört könnte er sich erschrecken und das wollt Ihr doch nicht.

Falls Ihr bemerkt das euer Vierbeiner einen Albtraum hat, denn auch das kann vorkommen, dann haltet eure Hand einige Zentimeter vor die Nase vor euren Hund.
Durch euren Duft weckt ihr Ihn auf oder sorgt dafür das er in einen sanfteren Traum rutscht ohne Ihn zu erschrecken.
Fasst Ihn aber bitte nicht an.

Es ist nicht immer möglich für genug Ruhe zu sorgen. Gerade bei Hunden die in eine Betreuung gehen.
Achtet bei der Auswahl der Tagesbetreuung darauf das für euren Hund die Möglichkeit besteht sich Auszeiten zu nehmen und nicht
10 Stunden unter Dauerstrom steht.

Für ausreichend Schlaf- und Ruhezeiten zu sorgen ist so wichtig für das Wohlbefinden und die Gesundheit eures Hundes.

Anaplasmose beim Hund

Anaplasmose beim Hund

Anaplasmose beim Hund                            

Der Frühling naht und die Temperaturen fangen an zu steigen. Aber eigentlich ist es egal ob es Frühlig, Sommer, Herbst oder WInter ist, bereits ab ca. 7 Grad fangen die kleinen Teufel an zu laufen. Sie krabbeln aus ihren Verstecken und gehen ihrer Hauptaufgabe nach, die Suche nach einem Opfer, einem Wirt.

Ihnen in die Karten spielen unsere milden Winter. Haben wir frostfreie Winter überleben sogar ihre Eier und Sie werden im folgenden Frühling sogar zur Plage.

Je mehr Zecken es gibt umso größer ist das Infekionsrisiko für Menschen und Tiere da sehr viele Zecken auch Krankheitserreger in sich tragen.

Zu den bedrohlichsten Erkrankungen bei unseren Fellnasen zählt hier in unseren Regionen eine Variante der Anaplasmose, der Anaplasma phagocytophilum.

Dieses Bakterium befällt weiße Blutzellen, vermehrt sich in diesen und zerstört sie.

Es kommt zu ernsten und zum Teil lebensbedrohlichen Schäden und Folgeschäden.

 

Wie kommen wir gerade auf einen Beitrag zu dieser Erkrankung ?

Es war im Jahr 2019 und wir befanden uns mit unseren 2 Rottweilern Ares und Sina auf der 1000 km gegen Rasselisten Tour von Flensburg nach München.

Unterwegs auf einem Parklatz hatte sich Sina schon die eine Pfote an einer Scherbe eingeschnitten und dadurch waren wir schon mit Ihr in tierärztlicher Behandlung.

Ab der Hälfte unserer damaligen Tour fing unsere Sina an immer schlechter zu fressen und wir wurden diesbezülich noch des öfteren bei Tierärzten auf den einzelnen Etappen vorstellig.

Leider konnte uns niemand sagen warum Sina keinen Appetit mehr hatte und Sie zum Schluß so gut nichts mehr zu sich nahm.

Zurück von unserer Tour suchten wir sofort unsere Tierärztin auf und ließen Sina auf den Kopf stellen.

Auf anraten unserer Tierärztin haben wir bei dem großen Blutbild auch speziell nach Anaplasmose und anderen Erkrankungen schauen lassen.

Dieses Blubild hat dann bei Sina ergeben das Sie an Anaplasmose erkrankt war und sie nicht mehr lange gelebt hätte.

Bricht die Krankheit aus so wie bei Sina, zeigen die Hunde ein verändertes Blutbild mit Bluplätchenarmut und Anämie.

Darüber hinaus gibt es noch unspezifische Symptome die von plötzlichem Fieber, Lethargie, Milz- und Lebervergrößerung, Unwohlsein, Fressunlust ( die bei Sina sehr ausgeprägt war ), bis hin zu Gelenkentzündungen und – schwellungen reichen können.

Wird Anaplasmose rechzeitig erkannt und mit einer mehrwöchigen Antibiotika-Gabe behandelt ist es in der Regel heilbar.

Diagnose der Anaplasmose

Wirklich eindeutig diagnostizieren lässt sich die Krankheit nur durch die Entnahme von Blut beim Tierarzt welches von dort in ein Labor geschickt wird.

Im Labor wird dann das Blut entweder auf Antikörper gegen den Erreger untersucht oder aber es wird eine Thombozyten-Messung vorgenommen.

Die beste Methode ist aber der sogenannte Blutausstrich.

In der aktuen Phase sind die Erreger direkt unter dem Mikroskop erkennbar.

Anaplasmose ist zum Glück in der Regel nicht tödlich und gute therapierbar.

Wichtig ist hierfür jedoch die sehr zeitnahe und korekkte Diagnose und ein schneller Beginn der Therapie.

Anaplasmose oder auch die Anaplasmen werden mit einem Antibiotikum mit dem Wirkstoff Doxycyclin behandelt. Hauptaufgabe des Antibiotikums ist es die Anaplasmen zu zerstören.

Natürlich haben auch diese Medikamente wie die meißten anderen Nebenwirkungen.

Es kann die Schleimhäute, insbesondere die Magenschleimhäute, des Hundes reizen. Um diesem Vorzubeugen sollte die Medikamentengabe immer nach den Mahlzeiten stattfinden.

Wichtig ist, die Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln um Folgeschäden so gering wie möglich zu halten.

Am besten ist natürlich ein guter Schutz gegen Zecken damit es erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt.

Herstellung und Deklaration von Fertigfutter

Herstellung und Deklaration von Fertigfutter

Die Deklaration von Hundefutter
Bevor ihr euch für das richtige Futter entscheidet, solltet ihr die Deklaration genau lesen und auch verstehen.
Verpackungen enthalten viele Informationen. Es ist aber nicht immer ganz einfach, diese richtig zu lesen.
Neben den gesetzlich vorgegeben Angaben stehen in der Regel auch noch weitere Informationen dort.
Die wichtigsten Punkte stehen übrigens auf der Rückseite einer jeden Verpackung.
Besonders wichtig ist die Zusammensetzung eines Futters, die Angaben dort tragen manchmal aber mehr zur Verwirrung als zu Klarheit bei.
Wir nehmen als Beispiel einmal die Deklaration von einem Nassfutter aus der Dose.
93,2 % Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse ( 100 % Huhn )
5,8 % Gemüse ( 98 % Kartoffeln, 2 % Knoblauch )
0,5 % Fructo – Oligosaccharide
0,4 % Mineralstoffe
0,1 % Dill
———–
100 % Die Klammern, ein sehr wichtiger Bestandteil einer Deklaration.
Das was in den Klammern steht sollte immer 100 % von der jeweiligen Zutat ergeben.
Bei unser Deklaration steht 100 % Huhn in der Klammer und somit weiss man, dass das Fleisch und die tierischen Nebenerzeugnisse vom Huhn sind und nicht auch von Ente, Schwein, Rind oder sonst einem Tier.
Noch besser wäre es, wenn die Fleischart, z.B. Muskelfleisch, und die tierischen Nebenerzeugnisse gesondert aufgeführt wären.
Denn so weiss man nicht wieviel und was für Fleisch in dem Futter steckt, oder ob doch hauptsächlich nur tierische Nebenerzeugnisse drin sind.
Diese Deklaration behalten sich die Hersteller vor, damit sie je nach Angebot mischen können.
So kann mal mehr und mal weniger Fleisch und dafür tierische Nebenerzeugnisse in dem Futter verarbeitet sein.
Genauso bei dem Gemüse, dort steht in Klammer 98 % Kartoffeln und 2 % Knoblauch = 100 % Dieses bedeutet das Kartoffeln und Knoblauch im Futter sind und nichts anderes. Dazu kommen dann noch die in der Deklaration aufgeführten anderen 3 Zutaten und dieses zusammen ergibt dann auch die 100 % Inhaltsstoffe des Futters.
Es sollten nicht zu viel verschiedene Kräuter, Gemüse und Obstsorten im Futter enthalten sein.
Dies kann zu allergischen Reaktionen führen.
Ich stell mir dann immer vor wenn da zig Gemüse und Obstsorten plus irgendwelche diversen Pülverchen im Futter sind, wieviel das dann pro Portion ausmacht.
Lest euch mal die Zutaten oder die Zusammensetzung der meisten Futtersorten durch und stellt euch jede einzelne Zutat in Schalen aufgereiht vor.
Und dann das Ganze umgerechnet auf die Futtermenge oder der Gebindegrösse.
Da bleibt von den allermeisten Sachen nur ein Mü übrig.
Klingt aber beim durchlesen erstmal gut.
Kommen wir nun zu einem anderen wichtigen Thema. Die verschiedenen Mehle, die im Futter sein können.
Fleischmehl
Fleischmehl ist gemahlenes Tierfleisch.
Da in der Regel der Einkaufspreis der Rohware hier die Art des Mehles bestimmt, besteht dieses in der Regel aus Schwein, Rind, Huhn oder Pute, weil diese Fleischsorten mit die günstigsten am Markt sind.
In der Regel handelt es sich um Schweinefleisch, denn anderes Fleischmehl, z.B. vom Huhn, gibt der Hersteller meistens an.
Geflügelmehl
In einem Geflügelmehl findet Ihr alles vom Geflügel.
Dieses bedeutet, dass in diesem Mehl alles vom Geflügel, wie z.B. Klauen, Schnäbel, Federn, Knochen, Kot, also ganze Tiere verarbeitet sein können.
Genauso wird die Art von Geflügel nicht genannt, und somit kann alles darin enthalten sein, was sich Geflügel nennt, auch Pute, Strauss, Ente, Huhn etc.
In den meisten Fällen besteht Mehl aber nicht aus Fleisch, sondern aus den ganzen sogenannten Nebenprodukten.
Geflügelfleischmehl
Wie der Name schon beinhaltet „Fleischmehl“ Hier kann und sollte man davon ausgehen das es sich nun um ein Mehl aus Geflügelfleischmehl handelt.
Okay, mit allem was vielleicht noch so dran hängt, aber in der Regel aus Fleisch.
Von oben nach unten gelesen steigt die Wertigkeit der Mehle.
Die verschiedenen Hersteller möchten natürlich, dass das Fleisch oder Fleischprotein bei der Deklaration ganz vorne steht, und deshalb teilten sie die Zutaten auf, damit der Anteil einer jeweiligen Zutat kleiner wird und weiter nach hinten in der Deklaration wandert.
Hierzu ein weiteres Beispiel beim Mais
Hier findet sich dann oft Mais, Maiskleber oder Maismehl.
Dadurch, dass man die Zutaten in ihre Bestandteile aufschlüsselt, sinkt die einzelne Prozentzahl und so rückt diese Hauptzutat weiter nach hinten – und somit kann es sein, dass z.B. ein Trockenfutter hauptsächlich aus Mais besteht, obwohl es in der Zutatenangabe hinter dem Fleisch zu finden ist.
Wobei man keinen Mais füttern sollte, da Mais „doof“ macht.
Es setzt sich an die Bluthirnschranke und verklebt die Synapsen.
Genauso kann beim Reis vorgegangen werden.
Daraus wird dann vielleicht Reis, Reismehl und Vollkornreis.
Oftmals wird sogar noch nach Farben getrennt.
Dann gibt es z.B. grüne Erbsen, gelbe Erbsen und Erbsenproteine.
In einigen Deklarationen findet man die Kohlenhydrate unaufgeschlüsselt, weil sie im Ganzen in der Prozentzahl niedriger sind als das Fleisch oder Fleischprotein.
Rechnet man aber die einzelnen Kohlenhydrate zusammen, bekommt man einen höheren Wert.
z.B. Mais 5%, Erbsen 7%, Getreide 10% ergibt unterm Strich 22 %.
Das bedeutet wenn dieses Futter z.B. als Angabe 20 % Fleisch als Inhaltsstoff hat, hätte man doch mehr Kohlenhydrate als Fleisch.
Prozentangaben in Klammern z.B. Lammfleisch (25%), Mais (21%), Weizen, Geflügelfett Jetzt denkt jeder normale Mensch ( wir auch ) …..
Klasse, in dem Futter sind 25% Lammfleisch.
Es kann enthalten sein, muss es aber nicht.
In der Regel hätte der Hersteller es ohne Klammern geschrieben, wenn wirklich 25 % Lammfleisch im Futter sind.
Und noch besser, wenn man erkennen könnte, welche Art von Fleisch.
Oft steht sogar nur 25 % Fleisch.
Da weiss man dann gar nicht, was für ein Fleisch in dem Futter enthalten ist, denn es kann und darf alles enthalten sein.
Auch nicht nur von einem Tier.
Würde nun nur eine Tierart in der Deklaration stehen mit einer Prozentzahl in Klammern dann bedeutet das wahrscheinlich dass z.B. 25 % eine andere Beschaffenheit haben als die restlichen 75 %. z.B. 25 % getrocknetes und 75 % frisches Fleisch oder auch umgekehrt etc. etc.
Steht das Lammfleisch aber mit 25 % ohne Klammern in der Deklaration, dann heisst das, es sind 25 % Lammfleisch im Futter, gesehen auf die Gesamtmenge des Futtermittels. Klammern sind immer Schlecht.
Bei unserer Beispieldeklaration steht auch z.B. bei der Zutat Mais die 21 % in Klammern.
Das heisst auch nur, dass 21 Prozent vom Mais in irgendeiner Form enthalten sind.
Und nicht unbedingt, dass sich 21 % Mais, so wie wir ihn kennen, enthalten sind.
Setzt ein Hersteller die Zutaten in Klammern, muss er sich nicht an feste Rezepturen halten, sondern kann das Futter so zusammensetzen, wie es gerade am Günstigsten von den Rohstoffen her ist.
So kann es auch sein, dass z.B. nur 20 % Lammfleisch und 30 % Mais enthalten sind.
Eindeutiger wäre Lammfleisch 25 %, Mais 21 %, Weizen, Geflügelfleisch.
Wenn alle Zutaten ohne Klammern stehen, ist eindeutig und gut zu erkennen, was in dem Futter enthalten ist.
Nun kommen wir zu etwas ganz Besonderen, was sehr gern benutzt wird …..
Die Doppelklammer
Fall 1
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Lammfleisch) (60%)………
Jetzt könnte man annehmen das 60 % Lammfleisch enthalten ist.
Kann wieder sein, muss aber nicht.
Es kann auch 10 % Lammfleisch und 90 % Schweinefleisch sein.
Bedeutung : Es ist Lammfleisch enthalten.
60 % des Fleisches und der tierischen Nebenerzeugnisse hat eine andere Beschaffenheit als die restlichen 40 % und es können auch andere Fleischsorten enthalten sein.
Das könnte auch bedeuten 60 % frisch und 40 % getrocknet oder umgekehrt.
Wenn Zutaten in getrennten Klammern stehen, beziehen diese sich nicht aufeinander.
Fall 2
„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse ( Lammfleisch 60 % )“
Wenn es so in der Deklaration steht, bezieht sich das 60 % auf die Menge im Fleisch und den tierischen Nebenerzeugnissen.
Hier bedeutet es, dass von dem Fleisch und den tierischen Nebenerzeugnissen 60% Lammfleisch sind.
Wäre jetzt aber zwischen dem Lammfleisch und den 60 % noch ein Komma, bedeutet es schon wieder etwas ganz anderes.
Jetzt sieht diese Deklaration der Zutat schon mal ganz gut aus, ist es aber nicht, denn man weiss nicht, was die anderen 40 % beinhalten.
Das könnte alles Mögliche sein wie Schweineschwänze, Federn, Klauen, Rinderhaut, Hühnerfüsse etc. etc.
Ideal wären 100 % denn dann wüsste man ganz genau welche Tierart verarbeitet wurde.
Kein Fleisch im Futter
Beispiel 1
Geflügelprotein, Mais, Weizen, Geflügelfett, Tierprotein, etc…….
Geflügelprotein muss kein Fleisch sein.
Es kann ebenso Knochen, Federn oder Innereien, Schnäbel etc. sein.
Genauso Tierprotein.
Zum einen weiss man nicht von welchem Tier, und auch hier muss es sich nicht um Fleisch handeln, sondern kann auch Haut, Fell, Innereien, Knochen, etc. etc. sein.
Beispiel 2
Straussenprotein, Mais, Reis, Tierfett, Muschelfleisch, etc. Straussenprotein kann Fleisch sein, muss es aber nicht. Das einzige was man hier als Fleisch erkennt, ist das Muschelfleisch. Somit könnte man sagen, dass in beiden Beispielen kein Fleisch im Futter sein muss, es kann aber. Ausser das Muschelfleisch. Dieses ist dann aber meistens so gering, dass es nicht viel ausmacht. Es steht auch in der Regal ganz hinten in der Deklaration.
Kommen wir nun zu der Aussage der Hersteller „Frischfleisch im Trockenfutter“
„60 % frisches Hähnchenfleisch, 20 % Reis“
Es gibt 2 verschiedene Trockenfutterarten.
Halbtrockenes und Trockenes.
Wir konzentrieren uns auf das Trockene.
Der normale Tierhalter würde sagen : Super, 60 % frisches Hähnchenfleisch.
Stimmt aber nicht.
Trockenfutter ist eine Trockenmasse.
Das heisst man muss von den 60 % Fleisch noch den Wasseranteil abziehen.
Die grosse Rechnung ist: 60 % X 0,33 = 19,8 % realer Fleischanteil ( Schätzwert )
In diesem Futter ist also weniger Fleisch als Reis enthalten, aber weil dort „frisch“ steht, taucht es in der Deklaration vor dem Reis auf obwohl es rein rechnerisch hinter dem Reis stehen müsste.
Merke….. 60 % frisches Hähnchenfleisch = ca. 19,8 % realer Fleischanteil im Futter.
Auch bei den Ölen sollte man genauer hinschauen.
Werden nur Öle angegeben, so kann das auch eine Vielzahl von Ölen sein.
Hochwertige, aber auch sehr Minderwertige oder gar schädliche.
Ist nicht genau aufgeführt welche Öle verwendet wurden, sollte man die Finger davon lassen.
Die Öle werden zwar nicht literweise dem Futter beigesetzt, aber altes Frittenfett oder Altöl will sicherlich niemand verfüttern.
Und genau das könnte es sein, wenn nicht beschrieben wird, welches Öl sich im Futter befindet.
Nun zu weiteren interessanten Inhaltsstoffen
Cassia Gym = Bindemittel Dieser Inhaltsstoff wird dem Futter beigegeben, damit sich alles gut miteinander verbindet und sich nicht das Gelee und das Fett in der Dose absetzt. Es ist ein chemisches Bindemittel und wird nur dem Nassfutter beigesetzt.
Es hat für das Tier keinen Nutzen sondern ist nur für das Auge des Menschen, um das Futter ansehnlicher zu gestalten.
So ist es auch mit unterschiedlichen Farbstoffen im Futter.
Diese sollen dem Tierhalter vorgaukeln das z.B. Orange = Möhre ist , Grün = Spinat, Salat oder Erbse und Braun = Fleisch sein soll.
Es ist alles die selbe Trockenmasse, welche nur verschieden eingefärbt wurde.
Yucca = Schmerzmittel, pflanzlich Ist häufig im Trockenfutter, aber auch in Nassfutter zu finden.
Man sollte einen Hund nicht ohne Grund unter Dauermedikation setzen.
Da meistens auch keine genauen Mengenangabe vom Hersteller angegeben wird, sollte man hier sehr vorsichtig sein, wenn es in der Liste der Inhaltsstoffe auftaucht.
Kräuter = Können bei Dauerfütterung zu Unverträglichkeiten führen Kräuter haben Sinn, wenn der Hund oder eher das Tier irgendein Leiden hat.
Hier kann man temporär mit Kräutern arbeiten, aber auch hier ist es so, dass man Kräuter nicht zur Dauerfütterung nehmen sollte.
Dadurch kann das Tier Unverträglichkeiten oder Allergien entwickeln.
Also nur bei Bedarf dem Futter zugeben.
Cellulose = unverdauliches Pflanzenteil, meisst als Füllstoff.
Das besagt denken wir schon alles
Melasse / Rübenschnitzel = Zucker ( optische Aufbesserung des Futters ) Oft steht dabei „ entzuckert“ , es ist aber trotzdem noch Zucker enthalten und dient auch nur als Füllstoff.
Desweiteren dient es dazu, die Farbe des Futters zu verändern, damit es für den Menschen appetitlicher aussieht.
Hydrolisiert = Freisetzung von Glutamat ( Geschmacksverstärker )
Es bezeichnet einen oder mehrere Vorgänge bei der Herstellung, wobei das Futter so aufgeschlüsselt wird, dass es keine Allergien mehr auslöst und leicht verdaulich ist.
Das Problem ist, dass bei diesem Verfahren Glutamat, also Geschmacksverstärker, entsteht.
Dieses heisst jetzt aber nicht, dass es ein Futter für Allergiker ist, nur weil es hydrolisiert ist.
Oft werden die Zutaten hydrolisiert, damit der Geschmacksverstärker freigesetzt wird.
Sonst würde womöglich kein Tier freiwillig auf natürliche Weise dieses Futter zu sich nehmen.
Kommen wir noch einmal auf das Trockenfutter.
In jedem Trockenfutter sind konservierende Stoffe. Auch wenn „ohne Konservierungsstoffe“ auf der Verpackung steht, sind trotzdem welche enthalten.
Im Trockenfutter sind Fette.
Wie, bitte schön, sollen Fette nicht ranzig werden, wenn das Futter längere Zeit offen ist ohne, dass man sie mit Konservierungsstoffen dafür schützt.
In jedem Trockenfutter sind so 10 bis 15 % Fett.
Es gibt Konservierungsstoffe, die chemischen Ursprungs sind und die, welche einen natürlichen Ursprung haben.
Bei denen aus chemischen Ursprung ist man immer vorsichtig.
Bei den natürlichen Konservierungsstoffen steht dann immer ein hochtrabender Satz drauf.
Antioxidationsmittel : stark tocopherolhaltige Extrakte natürlichen Ursprungs (passende Nummer E 306)
Dieses wird aus Samen von stark ölhaltigen Pflanzen gewonnen.
Das können Sonnenblumenkerne oder z.B. Soja sein.
Dieses ist trotzdem ein Konservierungsmittel, auch wenn es einen natürlichen Ursprung hat und nicht synthetisch hergestellt wurde.
Dennoch können zu hohe Mengen den Stoffwechsel beeinträchtigen, Störungen der Verdauungsorgane und Probleme mit den Schilddrüsenhormonen verursachen.
Wenn man bei einem Futtermittel Vitamin E sieht, muss das nicht gleich schlecht sein oder als Konservierungsmittel dienen.
Man darf es Vitamin E nennen, wenn es als Vitamin von der Menge her dient.
Wichtig ist aber zu wissen, dass, wenn Futter weder den einen noch den anderen Satz beinhaltet, Hersteller nicht angeben müssen, dass sie Konservierungsstoffe hinzugefügt haben, weil Sie die Zutaten vorkonserviert eingekauft und nicht selbst konserviert haben.
Wenn Sie z.B. Sojaöl oder Lachsöl vorkonserviert von dem Produzenten einkaufen und dem Futter beigeben, müssen Sie es nicht als Konservierungsmittel deklarieren.
Hier haben wir als Beispiel eines von vielen Schlupflöchern in der Deklaration.
Aber immer daran denken….. Es gibt kein Trockenfutter ohne Konservierungsstoffe
Und als Schlusswort
Je weniger Prozentangaben ein Hersteller macht, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er etwas „verschleiern“ möchte.
Wenn ihr Industriefutter füttern möchtet, dann solltet ihr darauf achten, dass die Zutaten in Lebensmittelqualität sind, und dass man genau erlesen kann, was zu wieviel Prozent im Futter drin ist.
Wir hoffen, wir konnten hier ein wenig über die Deklaration der Futtersorten aufklären und euch bei der Entscheidung helfen, auf welche Art und Weise ihr eurer Tier füttert. Welches Futter ihr eurem Liebling in den Napf gebt, müsst ihr selbst für euch entscheiden.