Aversive Trainingsmethoden: Warum sie deinem Rottweiler schaden und gesetzlich verboten sind

Aversive Trainingsmethoden: Warum sie deinem Rottweiler schaden und gesetzlich verboten sind

Hundeerziehung soll dazu dienen, eine vertrauensvolle und harmonische Beziehung zwischen dir und deinem Hund aufzubauen. Leider setzen manche Trainer und Hundehalter noch immer auf sogenannte aversive Trainingsmethoden, die darauf abzielen, unerwünschtes Verhalten durch das Zufügen von Schmerzen, Angst oder Unbehagen zu unterdrücken. Doch was viele nicht wissen: Solche Methoden sind nicht nur veraltet und ineffektiv, sondern können deinem Rottweiler erheblichen physischen und psychischen Schaden zufügen. Zudem sind viele dieser Methoden in Deutschland durch das Tierschutzgesetz verboten.

In diesem Artikel erfährst du, welche aversiven Trainingshilfsmittel es gibt, warum sie deinem Hund schaden und was die aktuelle Gesetzeslage dazu sagt. Außerdem werfen wir einen Blick auf aktuelle Gerichtsurteile zu diesem Thema und stellen dir bessere, gewaltfreie Alternativen vor.

Was sind aversive Trainingsmethoden?

Aversive Trainingsmethoden nutzen negative Reize, um das Verhalten deines Hundes zu beeinflussen. Dabei wird das unerwünschte Verhalten durch unangenehme oder schmerzhafte Konsequenzen „bestraft“. Diese Methoden basieren auf Zwang und Einschüchterung und sind aus mehreren Gründen problematisch:

  • Sie führen oft zu Angst, Stress und Unsicherheit beim Hund.

  • Sie können die Beziehung zwischen dir und deinem Hund massiv schädigen.

  • Sie können körperliche Verletzungen verursachen.

  • Sie können langfristig problematisches Verhalten verstärken, anstatt es zu verhindern.

Beispiele für aversive Trainingshilfsmittel

Zu den am häufigsten eingesetzten aversiven Trainingshilfsmitteln gehören:

  • Kettenwürger: Halsbänder, die sich bei Zug zusammenziehen und Schmerzen verursachen.

  • Stachelhalsbänder: Diese Halsbänder haben nach innen gerichtete Metallstacheln, die sich bei Zug in den Hals des Hundes bohren.

  • Sprühhalsbänder: Diese geben bei bestimmten Verhaltensweisen (z. B. Bellen) einen plötzlichen Sprühstoss (z. B. Zitronenessenz) ab, der den Hund erschrecken soll.

  • Elektroschockhalsbänder: Diese Halsbänder verabreichen dem Hund einen Stromimpuls, um ihn „zu korrigieren“.

  • Wurfketten und Rütteldosen: Sie werden in Richtung des Hundes geworfen oder geschüttelt, um ihn zu erschrecken.

  • Wasserpistolen: Diese werden eingesetzt, um den Hund mit Wasser anzuspritzen, wenn er ein unerwünschtes Verhalten zeigt.

  • Antibellhalsbänder: Diese reagieren auf das Bellen des Hundes und senden entweder ein Spray, einen Ton oder einen Stromimpuls aus.

  • Signalleinen und Moxonleinen (Retrieverleinen): Eine Kombination aus Halsband und Leine, die sich bei Zug festzieht und Druck auf den Hals ausübt.

Besonders problematisch sind sogenannte Signalleinen, die direkt hinter den Ohren des Hundes verlaufen und bei Zug Schmerzen im Kehlkopfbereich verursachen. Dabei kann es zu schweren Verletzungen am Kehlkopf und Zungenbein kommen.

Gesetzliche Regelungen zu aversiven Methoden

In Deutschland gibt es klare gesetzliche Vorgaben zum Schutz von Tieren. Laut § 1 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) gilt:

„Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“

§ 3 Nr. 5 TierSchG konkretisiert dies weiter:

„Es ist verboten, ein Tier auszubilden oder zu trainieren, sofern damit erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind.“

§ 3 Nr. 11 TierSchG verbietet zudem explizit den Einsatz von Geräten:

„Es ist verboten, Geräte zu verwenden, die durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres erheblich einschränken oder ihm erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“

Das bedeutet, dass viele der oben genannten Hilfsmittel nach deutschem Recht illegal sind.

Gerichtsurteile zu aversiven Trainingsmethoden

Gerichte haben bereits mehrfach bestätigt, dass der Einsatz aversiver Methoden nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar ist. Hier sind zwei relevante Urteile:

  1. Oberlandesgericht Stuttgart (2019, Az.: 4 Rb 15 Ss 1089/18): Ein Hundetrainer wurde verurteilt, weil er Hunde durch Schläge und Tritte disziplinierte. Das Gericht stellte klar, dass eine Hundeausbildung ohne erhebliche Schmerzen erfolgen muss.

  2. Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen (2021, Az.: 20 A 940/20): In diesem Urteil wurde entschieden, dass der Einsatz von Elektroschockhalsbändern eindeutig gegen das Tierschutzgesetz verstößt und verboten ist.

Diese Urteile zeigen, dass der Gesetzgeber und die Gerichte den Tierschutz ernst nehmen und Verstöße gegen das Gesetz geahndet werden.

Die negativen Auswirkungen auf deinen Rottweiler

Der Einsatz aversiver Methoden kann langfristige und schwerwiegende Folgen für deinen Hund haben:

  • Physische Schäden: Verletzungen an Hals, Kehlkopf, Zungenbein und Wirbelsäule sind möglich.

  • Psychische Belastung: Angst, Stress und Unsicherheit können zu unerwünschtem Verhalten wie Aggression oder Vermeidung führen.

  • Beeinträchtigung der Beziehung: Dein Hund verliert das Vertrauen zu dir und entwickelt ein gestörtes Bindungsverhalten.

Positive Alternativen: Gewaltfreie Erziehung

Die gute Nachricht ist: Es gibt bessere Methoden, um mit deinem Rottweiler zu arbeiten! Positive Verstärkung und belohnungsbasiertes Training haben sich als weitaus effektiver erwiesen. Dazu gehören:

  • Leckerli und Lob: Belohne gewünschtes Verhalten direkt mit Futter oder einer positiven Bestärkung.

  • Clickertraining: Ein Clicker signalisiert deinem Hund präzise, wann er etwas richtig gemacht hat.

  • Markerworte: Durch bestimmte Worte wie „Fein!“ oder „Super!“ lernt dein Hund, dass er richtig gehandelt hat.

Aversive Trainingsmethoden sind nicht nur tierschutzwidrig und gesetzlich verboten, sondern auch schädlich für deinen Rottweiler. Gewaltfreie und positive Trainingsmethoden fördern hingegen eine starke Bindung zwischen dir und deinem Hund und sind der bessere Weg zu einer erfolgreichen Erziehung. Entscheide dich für eine liebevolle und respektvolle Ausbildung – dein Rottweiler wird es dir danken!

 

Strafe ist nicht Erziehung – sie ist Verrat an unserer Freundschaft

Strafe ist nicht Erziehung – sie ist Verrat an unserer Freundschaft

Aversive Trainingsmethoden – Warum Strafe und Zwang keine Lösung sind!

Ein Appell von mir, Ares, an alle Menschen

Hallo, ihr wunderbaren Zweibeiner!

Heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das mir und all meinen Hundekumpels unglaublich wichtig ist: Aversive Trainingsmethoden. Ihr wisst schon, diese fragwürdigen „Erziehungstechniken“, bei denen wir Hunde mit Strafen, Zwang oder gar Schmerz zu einem bestimmten Verhalten gezwungen werden sollen. Ich kann euch sagen: Das ist nicht nur grausam, sondern auch vollkommen unsinnig!

Ich bitte euch inständig – behandelt uns Hunde mit Respekt, Verständnis und Liebe! Wir sind eure treuen Begleiter, eure Freunde, eure Familie. Wieso sollte man einem Freund weh tun? Warum sollte man ihm Angst machen? Glaubt mir, nichts wünschen wir uns mehr, als euch zu gefallen. Doch wenn wir nicht verstehen, was ihr von uns wollt, dann brauchen wir Anleitung, keine Strafe!

Was sind aversive Trainingsmethoden?

Aversives Training bedeutet, dass uns etwas Unangenehmes oder Schmerzhaftes zugefügt wird, wenn wir etwas tun, das euch nicht gefällt. Manchmal sind es „harmlos“ wirkende Dinge wie ein Leinenruck oder ein strenger Tonfall. Doch oft geht es viel weiter: Manche Hunde bekommen Wasser ins Gesicht gespritzt, müssen Erziehungshalsbänder mit Vibration oder sogar Strom tragen oder werden mit Würge- oder Stachelhalsbändern malträtiert. Das tut weh, es macht Angst – und vor allem ist es nicht fair!

Ich frage euch: Wenn ihr etwas nicht versteht oder aus Versehen einen Fehler macht, würdet ihr wollen, dass euch jemand bestraft, anschreit oder verletzt? Nein? Wir auch nicht!

Warum Strafe nicht funktioniert

Hunde wie ich lernen nicht durch Schmerz, sondern durch positive Erfahrungen. Wir verstehen nicht, dass ihr uns „korrigieren“ wollt. Wenn ich zum Beispiel an der Leine ziehe, dann nicht, weil ich „dominant“ bin oder „euch führen“ will. Vielleicht habe ich einfach etwas Spannendes entdeckt oder bin voller Energie. Wenn mein Mensch mich dann mit einem heftigen Ruck zurückreißt, lerne ich nicht, dass ich das lassen soll – ich lerne nur, dass mein Mensch manchmal unberechenbar ist und mir wehtut. Und das macht mir Angst.

Manche Hunde verknüpfen Strafe auch mit ihrer Umgebung. Stellt euch vor, ich sehe ein Kind, freue mich riesig und ziehe an der Leine, weil ich gerne hinmöchte – doch dann bekomme ich plötzlich einen Schmerz durch ein Stachelhalsband oder einen kräftigen Leinenruck. Was lerne ich daraus? Nicht, dass ich nicht ziehen soll – sondern, dass Kinder Schmerzen bedeuten! Ich könnte anfangen, mich vor Kindern zu fürchten oder sie vielleicht sogar anzuknurren, um Schmerzen zu vermeiden. Das wäre doch furchtbar, oder?

Angst ist kein Lernen!

Hunde brauchen Vertrauen. Wir brauchen Sicherheit. Wir brauchen eine klare, faire Kommunikation. Aber was wir ganz sicher nicht brauchen, ist Angst. Denn Angst lähmt uns, macht uns unsicher oder sogar aggressiv. Und was noch viel schlimmer ist: Wenn ihr uns mit Gewalt „erzieht“, dann zerstört ihr unsere Bindung. Wir lieben euch bedingungslos – bitte seid es wert!

Was ist die Alternative?

Es gibt eine viel bessere Methode: Positive Verstärkung! Das bedeutet, dass ihr uns zeigt, was ihr euch von uns wünscht – und uns dafür belohnt. Ich lerne nicht durch Schmerz, sondern durch Motivation! Wenn ich an der lockeren Leine laufe, bekomme ich ein freundliches Wort, ein Leckerli oder eine Streicheleinheit. Wenn ich ruhig bleibe, wenn andere Hunde vorbeigehen, dann lobt ihr mich und ich verstehe: „Das ist richtig, das mache ich wieder!“

Mit Liebe, Verständnis und Geduld kann man alles erreichen – und das Beste daran ist: Unsere Bindung wird dadurch stärker, nicht schwächer! Ihr werdet sehen, wie sehr wir Hunde euch mit Freude folgen, wenn wir verstehen, was ihr wollt und dabei sicher und geliebt fühlen!

Mein Appell an euch, liebe Menschen!

Ich flehe euch an – meine Hundekumpels und ich brauchen euch als Führer, als Beschützer, als unsere besten Freunde. Seid fair zu uns. Erklärt uns, was ihr möchtet. Zeigt uns den richtigen Weg mit Geduld, mit Verständnis und mit ganz viel Liebe!

Wenn euch jemand „Trainingsmethoden“ vorschlägt, bei denen es um Strafe, Gewalt oder Zwang geht – dann lehnt sie ab! Geht weg! Und sucht euch jemanden, der moderne, faire und gewaltfreie Methoden nutzt.

Wir Hunde sind keine Maschinen. Wir sind Lebewesen mit Gefühlen, mit Gedanken, mit Herzen, die euch gehören. Bitte brecht diese Herzen nicht mit eurer Härte. Gebt uns Liebe – und wir geben euch alles zurück, was wir haben!

Euer Ares, der Rotti mit dem großen Herzen