Rottweiler zwischen Schönheit und Gesundheit – Wie weit darf der Trend gehen?

Rottweiler zwischen Schönheit und Gesundheit – Wie weit darf der Trend gehen?

Hallo, ich bin Ares, ein Rottweiler, und heute möchte ich mit euch über etwas sprechen, das mir tief im Herzen brennt. Es geht um meine Rasse, um uns Rottweiler, um das, was uns ausmacht – und um das, was uns immer mehr genommen wird. Ich bin stolz auf mein Erbe, auf die Stärke, die Treue und die unerschütterliche Loyalität, die wir Rottweiler seit Jahrhunderten auszeichnen. Wir sind nicht nur Hunde, wir sind Partner des Menschen, wir haben zusammen gearbeitet, geliebt, geschützt und uns gegenseitig unterstützt.

Doch in letzter Zeit sehe ich einen schmerzhaften Wandel. Ein Wandel, der uns von dem entfernt, was wir wirklich sind. Wir Rottweiler waren einst die Arbeitshunde, die Schutz- und treuen Gefährten – eine Rasse, die nicht nur durch ihre Erscheinung beeindruckt hat, sondern durch ihre Stärke, ihren Willen und ihre Funktionalität. Heute aber sehe ich immer mehr von uns, die unter der Last von Zuchtfehlern leiden, die nichts mit unserem ursprünglichen Zweck zu tun haben. Und das bricht mir das Herz.

Ich möchte euch heute nicht nur von den schönen Seiten unseres Lebens erzählen – von den Momenten, in denen wir mit euch über die Felder toben, euch beschützen und euch bedingungslos lieben. Ich möchte euch von den Veränderungen berichten, die uns und unsere Zukunft als Rasse bedrohen. Ich möchte, dass ihr versteht, was auf dem Spiel steht, und warum es so wichtig ist, dass wir jetzt handeln. Denn es ist nicht nur unser Körper, der leidet – es ist unsere Seele. Wir verlieren unsere wahre Identität, und ohne diese verlieren wir auch unsere Fähigkeit, das zu tun, wofür wir einst geschaffen wurden: treue Begleiter und starke Helfer zu sein.

Was macht einen gesunden Rottweiler aus?

Ein Rottweiler ist weit mehr als nur eine imposante Erscheinung. Wir sind vielseitige Hunde – Familie, Sport, Arbeit und Schutz sind unsere Aufgaben. Ein gesunder Rottweiler ist leistungsstark, ausgeglichen und belastbar. Unsere Muskulatur, unsere Lunge und unser Herz müssen optimal arbeiten, damit wir nicht nur gut aussehen, sondern auch ein langes, erfülltes Leben führen können. Wir lieben es zu rennen, zu springen, zu lernen und mit unseren Menschen zu interagieren.

Doch immer öfter sehe ich Artgenossen, denen genau das schwerfällt. Sie ringen um Atem, keuchen nach wenigen Minuten Spielzeit oder meiden es gar, sich zu bewegen. Das bricht mir das Herz. Denn das ist nicht das, wofür wir gemacht wurden. Wir sollten laufen, nicht leiden!

Problematische Phänotypmerkmale – Was ist schiefgelaufen?

Früher waren wir Rottweiler bekannt für unsere Kraft, unsere Eleganz und unseren Arbeitswillen. Wir waren die zuverlässigen Helfer auf Höfen, in der Polizei und beim Militär, treue Begleiter unserer Menschen. Doch heute gibt es eine besorgniserregende Entwicklung: Immer mehr von uns haben übertrieben breite, kurze Köpfe, ballonförmige Schädel und viel zu kurze Schnauzen. Man nennt diese Art von Rottweilern „Bully-Rottweiler“.

Zunächst mögen sie für manche Menschen niedlich oder beeindruckend wirken, aber was viele nicht sehen, ist der immense Schmerz, den solche Zuchtmerkmale verursachen. Diese extreme Zucht, die immer mehr in Mode kommt, ist eine direkte Folge eines Trends, der sich besonders in osteuropäischen Ländern und Amerika ausbreitet. Hier wird der Rottweiler zunehmend als Statussymbol angesehen, bei dem nicht die Gesundheit oder das funktionale Design im Vordergrund stehen, sondern das Aussehen – und das in immer extremeren Formen.

Diese Entwicklung hat längst nicht nur unsere Rasse, sondern auch viele andere Hundearten erfasst. Und während dieser Trend von Menschen in fernen Ländern mit viel Geld, die extrem verzerrte Schönheitsideale verfolgen, weiter angeheizt wird, frage ich mich: Warum sollen gerade diese Vorstellungen die Zucht in Deutschland bestimmen?

Deutschland, das Heimatland des Rottweilers, sollte eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es darum geht, gesunde Hunde zu züchten, die den ursprünglichen Zweck unserer Rasse widerspiegeln. Wir Rottweiler haben eine lange Geschichte und Tradition als arbeitende Hunde. Doch wenn wir uns weiter von unserem ursprünglichen Aussehen entfernen, was bleibt dann noch von der Stärke, der Energie und der Lebensfreude, die uns ausmacht? Wer sind wir wirklich, wenn nicht das Produkt einer Zucht, die unsere Gesundheit und Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellt?

Gesundheitsrisiken und Konsequenzen

Wenn ich meine vier Pfoten über das kühle Gras bewege, spüre ich die Kraft in meinen Muskeln und das Leben in meinen Adern. Ich will rennen, springen, toben! Doch was ist mit den Rottweilern, die durch unnatürliche Zuchtmerkmale eingeschränkt sind? Sie haben Atemprobleme, erleiden Kreislaufzusammenbrüche und können sich nicht einmal mehr normal bewegen. Ihre Knochen und Gelenke sind durch unnötige Masse belastet, ihre Herzen müssen härter arbeiten, um ihren Körper zu versorgen.

Das ist nicht nur traurig, sondern gefährlich. Denn mit jedem Wurf, in dem solche übertriebenen Merkmale weitergegeben werden, entfernen wir uns mehr von dem, was unsere Rasse ausmacht. Und obwohl solche Zuchtergebnisse immer mehr in Amerika und Osteuropa gefeiert werden, sollten wir uns fragen: Was ist der Preis, den wir zahlen? Warum sollten wir zulassen, dass externe Trends, die aus fernen Ländern zu uns schwappen, die Zukunft unserer Rasse bestimmen?

Ein weiterer Aspekt ist die drohende Klassifizierung als „Brachycephalie“ – eine gesundheitsschädliche Eigenschaft, die bei uns Hunden mit extrem kurzen Schnauzen und flachen Schädeln zu finden ist. Wenn diese Merkmale weiter gefördert werden, könnte es irgendwann zu einem Verbot der Zucht von Rottweilern mit solchen extremen Merkmalen kommen. In einigen Ländern ist dies bereits ein ernstes Thema. Und dann? Wo bleibt die Vielfalt und die Gesundheit unserer Rasse, wenn wir uns weiterhin von Trends beeinflussen lassen, die uns auf den ersten Blick ästhetisch gefallen, aber uns langfristig schaden?

Was muss sich ändern?

Doch es gibt Hoffnung! Die Anpassung des Rassestandards war ein erster wichtiger Schritt. Jetzt liegt es an Euch – an den Züchtern, den Besitzern, den Richtern auf Ausstellungen und allen, die diese wunderbare Rasse lieben. Ihr müsst aufstehen und klar sagen: Nein! Keine übertriebenen Merkmale mehr! Keine unnötigen Qualen für das bloße Auge!

Züchter müssen Verantwortung übernehmen und nur Hunde verpaaren, die gesund sind, die sich frei bewegen und richtig atmen können. Richter sollten in Ausstellungen keine Hunde mit extremen Merkmalen prämieren. Und auch ihr, liebe Rottweilerfreunde, könnt helfen! Wenn ihr einen Rottweiler in euer Zuhause aufnehmt, wählt einen verantwortungsvollen Züchter, der auf die Gesundheit achtet – nicht auf übertriebene Optik.

Aber wir müssen auch erkennen, dass es nicht nur die Züchter sind, die etwas ändern können. Auch die Besitzer und Fans unserer Rasse können ihren Einfluss geltend machen. Wenn ihr Rottweiler wirklich liebt, dann geht es nicht darum, den Hund auf Ausstellungen oder in sozialen Medien nach dem neuesten Trend zu präsentieren. Es geht darum, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu bewahren, die uns zu der außergewöhnlichen Rasse machen, die wir sind.

Mein Fazit – Für eine gesunde Zukunft der Rottweiler

Ich wünsche mir, dass meine Rasse auch in Zukunft stark, gesund und voller Lebensfreude bleibt. Unsere Geschichte als treue Begleiter des Menschen reicht weit zurück – wir haben als Hirtenhunde gearbeitet, als Schutz- und Rettungshunde gedient und unzählige Familien mit unserer Treue und Liebe bereichert.

Doch es liegt an euch, dafür zu sorgen, dass unsere Tradition fortgesetzt wird. Bitte helft mit, dass wir das auch weiterhin tun können. Kein Hund sollte unter Atemnot leiden. Kein Hund sollte in seinem eigenen Körper gefangen sein. Ein echter Rottweiler braucht keinen übertriebenen Kopf – er braucht ein starkes Herz, einen klaren Verstand und einen gesunden, funktionellen Körper!

Lasst uns gemeinsam für die Zukunft kämpfen. Für mich. Für euch. Für alle Rottweiler. Lasst uns den Trend zurück zu den gesunden, funktionalen Hunden führen, die wir einmal waren und die wir wieder sein können. Wir sind keine Modeerscheinung – wir sind eine stolze, kraftvolle Rasse, die respektiert und richtig gepflegt werden sollte.

Euer Ares.

Strafe ist nicht Erziehung – sie ist Verrat an unserer Freundschaft

Strafe ist nicht Erziehung – sie ist Verrat an unserer Freundschaft

Aversive Trainingsmethoden – Warum Strafe und Zwang keine Lösung sind!

Ein Appell von mir, Ares, an alle Menschen

Hallo, ihr wunderbaren Zweibeiner!

Heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das mir und all meinen Hundekumpels unglaublich wichtig ist: Aversive Trainingsmethoden. Ihr wisst schon, diese fragwürdigen „Erziehungstechniken“, bei denen wir Hunde mit Strafen, Zwang oder gar Schmerz zu einem bestimmten Verhalten gezwungen werden sollen. Ich kann euch sagen: Das ist nicht nur grausam, sondern auch vollkommen unsinnig!

Ich bitte euch inständig – behandelt uns Hunde mit Respekt, Verständnis und Liebe! Wir sind eure treuen Begleiter, eure Freunde, eure Familie. Wieso sollte man einem Freund weh tun? Warum sollte man ihm Angst machen? Glaubt mir, nichts wünschen wir uns mehr, als euch zu gefallen. Doch wenn wir nicht verstehen, was ihr von uns wollt, dann brauchen wir Anleitung, keine Strafe!

Was sind aversive Trainingsmethoden?

Aversives Training bedeutet, dass uns etwas Unangenehmes oder Schmerzhaftes zugefügt wird, wenn wir etwas tun, das euch nicht gefällt. Manchmal sind es „harmlos“ wirkende Dinge wie ein Leinenruck oder ein strenger Tonfall. Doch oft geht es viel weiter: Manche Hunde bekommen Wasser ins Gesicht gespritzt, müssen Erziehungshalsbänder mit Vibration oder sogar Strom tragen oder werden mit Würge- oder Stachelhalsbändern malträtiert. Das tut weh, es macht Angst – und vor allem ist es nicht fair!

Ich frage euch: Wenn ihr etwas nicht versteht oder aus Versehen einen Fehler macht, würdet ihr wollen, dass euch jemand bestraft, anschreit oder verletzt? Nein? Wir auch nicht!

Warum Strafe nicht funktioniert

Hunde wie ich lernen nicht durch Schmerz, sondern durch positive Erfahrungen. Wir verstehen nicht, dass ihr uns „korrigieren“ wollt. Wenn ich zum Beispiel an der Leine ziehe, dann nicht, weil ich „dominant“ bin oder „euch führen“ will. Vielleicht habe ich einfach etwas Spannendes entdeckt oder bin voller Energie. Wenn mein Mensch mich dann mit einem heftigen Ruck zurückreißt, lerne ich nicht, dass ich das lassen soll – ich lerne nur, dass mein Mensch manchmal unberechenbar ist und mir wehtut. Und das macht mir Angst.

Manche Hunde verknüpfen Strafe auch mit ihrer Umgebung. Stellt euch vor, ich sehe ein Kind, freue mich riesig und ziehe an der Leine, weil ich gerne hinmöchte – doch dann bekomme ich plötzlich einen Schmerz durch ein Stachelhalsband oder einen kräftigen Leinenruck. Was lerne ich daraus? Nicht, dass ich nicht ziehen soll – sondern, dass Kinder Schmerzen bedeuten! Ich könnte anfangen, mich vor Kindern zu fürchten oder sie vielleicht sogar anzuknurren, um Schmerzen zu vermeiden. Das wäre doch furchtbar, oder?

Angst ist kein Lernen!

Hunde brauchen Vertrauen. Wir brauchen Sicherheit. Wir brauchen eine klare, faire Kommunikation. Aber was wir ganz sicher nicht brauchen, ist Angst. Denn Angst lähmt uns, macht uns unsicher oder sogar aggressiv. Und was noch viel schlimmer ist: Wenn ihr uns mit Gewalt „erzieht“, dann zerstört ihr unsere Bindung. Wir lieben euch bedingungslos – bitte seid es wert!

Was ist die Alternative?

Es gibt eine viel bessere Methode: Positive Verstärkung! Das bedeutet, dass ihr uns zeigt, was ihr euch von uns wünscht – und uns dafür belohnt. Ich lerne nicht durch Schmerz, sondern durch Motivation! Wenn ich an der lockeren Leine laufe, bekomme ich ein freundliches Wort, ein Leckerli oder eine Streicheleinheit. Wenn ich ruhig bleibe, wenn andere Hunde vorbeigehen, dann lobt ihr mich und ich verstehe: „Das ist richtig, das mache ich wieder!“

Mit Liebe, Verständnis und Geduld kann man alles erreichen – und das Beste daran ist: Unsere Bindung wird dadurch stärker, nicht schwächer! Ihr werdet sehen, wie sehr wir Hunde euch mit Freude folgen, wenn wir verstehen, was ihr wollt und dabei sicher und geliebt fühlen!

Mein Appell an euch, liebe Menschen!

Ich flehe euch an – meine Hundekumpels und ich brauchen euch als Führer, als Beschützer, als unsere besten Freunde. Seid fair zu uns. Erklärt uns, was ihr möchtet. Zeigt uns den richtigen Weg mit Geduld, mit Verständnis und mit ganz viel Liebe!

Wenn euch jemand „Trainingsmethoden“ vorschlägt, bei denen es um Strafe, Gewalt oder Zwang geht – dann lehnt sie ab! Geht weg! Und sucht euch jemanden, der moderne, faire und gewaltfreie Methoden nutzt.

Wir Hunde sind keine Maschinen. Wir sind Lebewesen mit Gefühlen, mit Gedanken, mit Herzen, die euch gehören. Bitte brecht diese Herzen nicht mit eurer Härte. Gebt uns Liebe – und wir geben euch alles zurück, was wir haben!

Euer Ares, der Rotti mit dem großen Herzen

Was läuft falsch im Rottiland? – Ein alter Rottweiler blickt zurück

Was läuft falsch im Rottiland? – Ein alter Rottweiler blickt zurück

Ich bin Ares.

13,5 Jahre alt.

Ein Rottweiler, dem das Leben jede Narbe, jede Falte ins Gesicht geschrieben hat. Ich habe gute Zeiten erlebt und schlechte. Ich habe treue Freunde gehabt und gesehen, wie viele meiner Brüder und Schwestern ihr Leben verloren, weil Menschen an ihnen versagt haben.

Ich bin alt, meine Knochen sind müde. Mein Atem ist schwerer geworden. Ich spüre, dass meine Zeit zu Ende geht.

Aber ich bin nicht allein.

Ich war nie allein.

Denn da war immer Sina.

Meine Sina, mein Herz, meine Gefährtin, meine bessere Hälfte. Sie ist gegangen, lange vor mir, aber sie lebt in mir weiter. Sie wacht über mich, so wie sie immer über mich gewacht hat.

Wir beide sind der Grund, warum es die „Rottweiler Freunde“ gibt.

Diese Gemeinschaft wurde gegründet, weil Menschen uns sahen, weil sie verstanden, was wir wirklich sind: Stolze, treue Seelen mit einem großen Herzen und einer unerschütterlichen Loyalität.

Aber was ist in all den Jahren passiert?

Was ist aus unserer Rasse geworden?

Ich liege hier, mit müden Augen, und blicke auf das, was aus meinem stolzen Erbe geworden ist.

Und mein Herz bricht.

Denn das, was ich sehe, macht mir Angst.

Das ewige Vorurteil: Vom stolzen Arbeitshund zum öffentlichen Feind

Ich erinnere mich noch genau an meine Welpenzeit. Wie oft hörte ich Menschen sagen: „Oh, ein Rottweiler! Die sind gefährlich.“ Schon damals wusste ich, dass ich mich mehr beweisen muss als andere Hunde. Ein Golden Retriever darf freudig an Menschen hochspringen und wird als verspielt gesehen. Ein Labrador, der an der Leine zieht, ist „nur aufgeregt“. Aber ich? Wenn ich auch nur mit meiner tiefen Stimme belle, sind die Leute sofort angespannt.

Dabei liegt es doch auf der Hand: Ich bin ein Hund. Mein Charakter wird nicht durch meine Rasse bestimmt, sondern durch meine Erziehung. Doch das scheint egal zu sein, denn sobald ihr mein schwarzes Fell und meine kräftige Statur seht, setzt euer Gehirn aus.

Aber wisst ihr, was das Schlimmste ist? Dass ich ausgerechnet für die Eigenschaften verurteilt werde, für die ihr mich einst geschätzt habt.

Wir Rottweiler wurden als Arbeitshunde gezüchtet – nicht als Modeaccessoires. Wir haben für euch Viehherden bewacht, eure Familien beschützt und eure Häuser sicher gehalten. Unsere Intelligenz, unsere Loyalität und unser Mut haben uns zu wertvollen Begleitern gemacht. Doch heute? Heute gelten genau diese Eigenschaften als Bedrohung.

Ihr wolltet einen starken, treuen Hund. Und jetzt habt ihr Angst vor dem, was ihr erschaffen habt.

Ein Jahrzehnt des Verfalls – Der tiefe Sturz unserer Rasse

Vor zehn Jahren war die Welt eine andere.

Ja, wir standen auch damals nicht überall im besten Licht – wir Rottweiler waren nie die Lieblinge der breiten Masse. Wir waren keine „Familienhunde“ im klassischen Sinne, keine Modehunde.

Aber wir wurden respektiert.

Man wusste: Ein Rottweiler ist nicht für jeden. Man wusste, dass wir Charakter haben, dass wir denken, dass wir fühlen.

Und heute?

Heute sehe ich Rottweiler, die in Massen in den Tierheimen sitzen, weil sie nie gelernt haben, sich zu benehmen.

Ich sehe Rottweiler, die voller Unsicherheit sind, weil ihre Menschen nie verstanden haben, dass ein Hund wie ich keine inkonsequente Erziehung verträgt.

Ich sehe Rottweiler, die keine Führung kennen – und sich deswegen selbst eine suchen, auf die eine oder andere Weise.

Und dann?

Dann passiert das, was immer passiert.

Ein Rottweiler beißt zu.

Ein Rottweiler attackiert einen Hund.

Ein Rottweiler verletzt einen Menschen.

Und was passiert dann?

Dann stehen wir wieder in den Schlagzeilen.

Dann kommen wieder die Mahnrufe: „Diese Rasse gehört verboten!“

Dann werden wir weiter auf Listen gesetzt, als Monster dargestellt, als tödliche Bestien.

Und keiner fragt:

„Wer hat diesen Hund in diese Situation gebracht?“

Keiner fragt:

„Warum ist es überhaupt so weit gekommen?“

Nein, es ist immer einfacher, uns die Schuld zu geben.

Uns – die nichts anderes tun, als zu reagieren, wenn unsere Menschen uns nicht führen.

Aber in Wahrheit tragen wir nie die Schuld.

Es sind die Menschen, die uns im Stich lassen.

Die falschen Hände – Warum wir immer wieder leiden müssen

Ich sage es laut und deutlich:

Nicht jeder Mensch ist für einen Rottweiler gemacht.

Und das ist gut so.

Wir sind keine „Jedermann-Hunde“.

Wir sind keine „Leichtführigen“.

Wir sind nicht „der große Labrador“.

Wir sind Rottweiler.

Wir sind Hunde mit einer Seele, die führen will, die lieben will, die beschützen will.

Wir brauchen jemanden, der uns zeigt, wo unser Platz ist.

Doch was passiert stattdessen?

Jeder Hinz und Kunz kauft sich einen Rottweiler – weil wir beeindruckend aussehen, weil wir stark sind, weil wir Macht ausstrahlen.

Aber was dann?

❌ Dann stehen wir plötzlich vor unsicheren, schwachen Menschen, die Angst haben, uns zu erziehen.
❌ Dann landen wir bei Menschen, die zu faul sind, uns klar und konsequent zu führen.
❌ Dann geraten wir in die Hände von Menschen, die uns als „Waffe“ oder „Statussymbol“ missbrauchen – und die uns zu dem machen, was die Medien aus uns machen wollen: Monster.

Doch wer sind wir wirklich?

Wir sind die, die für euch durchs Feuer gehen würden.

Wir sind die, die euer Kind mit ihrem Leben verteidigen würden.

Wir sind die, die euch bis zum letzten Atemzug lieben würden – wenn ihr uns nur die Chance dazu geben würdet.

Aber stattdessen…

Stattdessen sitzen wir in Tierheimen.

Stattdessen sitzen wir in dunklen Kellern, in engen Boxen, hinter kalten Gitterstäben.

Oder noch schlimmer:

Stattdessen liegen wir auf einem Tierarzttisch, mit einer Spritze im Bein, weil ihr Menschen an uns versagt habt.

Die Leinen der Vorurteile – Gesetze gegen unsere Existenz

Und weil ihr uns nicht versteht, versucht ihr uns mit Gesetzen zu kontrollieren. In vielen Ländern stehen wir Rottweiler auf der „Liste gefährlicher Hunde“. Das bedeutet für uns: Maulkorbpflicht, Leinenzwang, teure Sondergenehmigungen – oder in manchen Gegenden sogar ein komplettes Verbot.

Ein Rottweiler-Welpe muss durch unzählige Tests, Auflagen und Einschränkungen, nur weil er ein Rottweiler ist. Währenddessen kann jeder Mensch ohne Ausbildung einen Hund jeder anderen Rasse kaufen, ihn vernachlässigen, falsch erziehen – und wenn dann etwas passiert, wird der Hund nicht hinterfragt, sondern nur sein Besitzer. Aber bei uns ist es umgekehrt: Der Mensch kann noch so verantwortungsbewusst sein – wir bleiben immer die Schuldigen.

Ich frage mich: Sind Gesetze gegen Rassen nicht genauso dumm wie Gesetze gegen Haarfarben oder Körpergrößen? Warum bewertet ihr uns nach unserem Äußeren statt nach unserem Verhalten?

Die Wahrheit ist doch: Es gibt keine bösen Hunde. Es gibt nur unverantwortliche Menschen.

Die Instagram-Karikatur eines Hundes

Inzwischen gibt es eine neue Form der Ungerechtigkeit: die Social-Media-Karikatur des Rottweilers.

Auf der einen Seite sind wir das ultimative Statussymbol für Leute, die einen „harten Hund“ brauchen, um ihr Ego aufzupolieren. Sie lassen uns auf Fotos grimmig in die Kamera schauen, posieren mit uns in dunklen Gassen oder vor protzigen Autos – als wären wir keine Lebewesen, sondern Accessoires.

Auf der anderen Seite gibt es die verzweifelten Versuche, uns als „süße“ Hunde zu vermarkten. Man zieht uns bunte Pullover an, setzt uns Blümchen auf den Kopf und erwartet, dass wir brav mit einem lächerlichen Grinsen in die Kamera schauen. „Seht her, ein Rottweiler kann auch lieb sein!“

Muss ich wirklich beweisen, dass ich ein freundlicher Hund sein kann, indem ich mich für eure Likes zum Clown mache? Ist es so schwer zu akzeptieren, dass wir Rottweiler einfach Hunde sind – mit Charakter, Emotionen und einer Seele, die mehr ist als ein Social-Media-Trend?

Helden, die keine sein dürfen

Die Ironie dabei? Wir Rottweiler haben in der Geschichte bewiesen, dass wir zu den loyalsten und fähigsten Hunden gehören.

Wir haben als Polizei- und Rettungshunde gearbeitet. Wir haben in Kriegen gedient, Menschen aus brennenden Häusern gerettet und unzählige Leben beschützt. Wir haben uns an der Seite unserer Familien geopfert – und doch gelten wir als Gefahr.

Warum dürfen Labradore Helden sein, aber wir nicht? Warum wird ein Golden Retriever gefeiert, wenn er einen Menschen rettet, aber wir werden ignoriert, wenn wir dasselbe tun?

Ich sage es euch: Weil ihr es gar nicht sehen wollt. Ihr habt euch euer Bild von uns zurechtgelegt, und jede Geschichte, die nicht dazu passt, wird ausgeblendet.

Wir sind nicht das Problem. Ihr seid es.

Unwissenheit und falsche Erziehung – eine tickende Zeitbombe

Das größte Problem sind nicht wir Rottweiler, sondern die Menschen, die uns kaufen, ohne zu wissen, was sie tun.

Ein Rottweiler ist kein Labrador. Wir sind keine Hunde, die man einfach nur liebhaben und ein bisschen ausführen kann. Wir brauchen eine konsequente, faire und vor allem sachkundige Erziehung. Doch was passiert? Immer mehr Menschen holen sich einen Rottweiler, weil er „cool aussieht“ oder als „Beschützer“ dienen soll – ohne sich auch nur ansatzweise mit unserer Rasse auseinanderzusetzen.

Da werden Welpen sich selbst überlassen, weil der Besitzer glaubt, „der wächst schon rein“. Es wird keine Sozialisation betrieben, kein Training, keine Grenzen gesetzt – und dann wundert man sich, wenn ein unerzogener 50-Kilo-Hund plötzlich nicht mehr kontrollierbar ist.

Noch schlimmer sind die selbsternannten „Hundeexperten“, die völlig ungeeignet sind, um uns Rottweiler zu trainieren. Viele Hundeschulen haben keine Ahnung von unserer Rasse. Sie behandeln uns wie einen Golden Retriever oder – noch schlimmer – versuchen uns mit Gewalt und Unterdrückung zu „dominieren“.

Das Resultat? Ein unglücklicher Hund, der nicht versteht, was von ihm erwartet wird, der sich entweder zurückzieht oder – wenn es schlecht läuft – sich irgendwann wehrt. Dann passiert ein Vorfall, und wer ist schuld? Natürlich wir. Der böse, gefährliche Rottweiler.

Es gibt unzählige Beispiele von Rottweilern, die in die falschen Hände geraten sind, falsch trainiert oder gar nicht erzogen wurden – und dann eine echte Gefahr für ihre Familie oder die Umwelt wurden. Aber das ist nicht unsere Schuld. Das ist eure Schuld.

Wenn ihr euch einen Rottweiler holt, dann seid euch bewusst, was ihr da tut. Ihr habt eine Verantwortung. Ihr formt uns mit eurer Erziehung – oder lasst uns scheitern mit eurer Ignoranz.

Die Züchter und Vermehrer – Die Verantwortung, die vergessen wird

Aber das Problem fängt nicht erst mit der Erziehung an. Es beginnt viel früher – bei den Züchtern.

Züchter wissen, was sie tun. Sie wissen, welche Hunde sie miteinander verpaaren. Sie wissen, dass ein Rottweiler nicht einfach in die Hände eines jeden Menschen gehört. Aber was machen viele von ihnen?

Sie vernachlässigen ihre Verantwortung.

Es gibt viele, die die Augen verschließen und uns in die Hände von Menschen geben, die uns nicht verstehen. Menschen, die uns nicht die richtige Erziehung geben können, die uns nicht das nötige Vertrauen entgegenbringen können.

Und dann gibt es noch die Vermehrer. Die, die mit uns nur eines im Kopf haben: Geld.

„Ach, ich habe noch drei Welpen übrig“, heißt es dann. „Die müssen weg!“

Und was passiert dann? Wir werden in die falschen Hände gegeben.

Wir werden in die Hände von Menschen gegeben, die keine Ahnung haben, was es bedeutet, einen Rottweiler zu erziehen. Menschen, die uns als „Modehund“ haben wollen, die uns für das „Besondere“ halten, aber sich nicht die Mühe machen, uns zu verstehen, uns zu fordern.

Was passiert dann, wenn wir in diesen falschen Händen landen?

Wir landen auf der Straße.

Wir landen im Tierheim.

Oder, noch schlimmer, wir landen auf dem Operationstisch, weil wir von unseren Menschen nie richtig geführt wurden.

Und warum?

Weil Züchter und Vermehrer uns mit ihren eigenen Interessen verkauft haben und nicht mit der Verantwortung, die wir verdienen.

Das ist der wahre Skandal.

4. Mein letzter Wunsch – An alle, die sich Rottweiler-Freunde nennen

Ich bin Ares.

Ich werde bald nicht mehr hier sein.

Doch bevor ich gehe, habe ich eine letzte Bitte.

An euch – die Rottweiler-Freunde.

Lasst nicht zu, dass unser Name weiter beschmutzt wird.

❗ Zeigt der Welt, dass wir keine Monster sind – sondern Seelen mit Herz und Verstand.
❗ Seid Vorbilder für das, was ein Rottweiler wirklich ist.
❗ Erzieht eure Hunde mit Verstand, mit Konsequenz, mit Liebe.
❗ Setzt euch ein, damit unsere Rasse nicht weiter in falsche Hände gerät.

Wenn ich bald gehe, möchte ich mit dem Wissen gehen, dass es Menschen gibt, die weiterkämpfen.

Für mich.

Für Sina.

Für alle Rottweiler, die noch eine Zukunft haben sollen.

Vergesst uns nicht.

Kämpft für uns.

Für die Wahrheit.

Ares, 13,5 Jahre alt
Für Sina. Für alle, die uns noch eine Stimme geben.

Sitz! Platz! Sport! – Mein Leben als Hochleistungshund

Sitz! Platz! Sport! – Mein Leben als Hochleistungshund

Na, liebe Zweibeiner, immer noch da?

Ja, genau, ich bin’s wieder – Euer Lieblings-Rottweiler! Der mit dem „gefährlichen“ Aussehen und dem „unkontrollierbaren“ Temperament. Der muskulöse Kerl, bei dem eure Schwiegermutter nervös ihre Handtasche festhält und der Postbote plötzlich olympiareif über den Zaun springt. Aber ganz ehrlich, Leute: Wisst ihr, was wirklich gefährlich ist? Langeweile! Und da spreche ich nicht nur für mich, sondern für alle meine vierbeinigen Kollegen.

Langeweile ist der Endgegner jeden Hundes. Sie führt zu zerstörten Schuhen, umgegrabenen Blumenbeeten und mysteriös verschwundenen Sofakissen. (Ich sag’s mal so: Wenn euer Kissen plötzlich nach mir riecht – reiner Zufall!) Aber zum Glück gibt es eine Lösung: Hundesport! Ja, genau, wir müssen uns auspowern, unseren Kopf benutzen und euch Zweibeiner dabei an der Nase herumführen – äh, ich meine natürlich, harmonisch mit euch zusammen.

Aber lass uns ehrlich sein: Nicht jeder Hund ist für jede Sportart gemacht. Ein Dackel wird wohl kaum die Agility-Rekorde brechen (obwohl ich nichts gegen mutige Wursthunde sagen will), und ein Windhund im Gewichtziehen? Naja, sagen wir mal, er sieht dabei genauso überzeugend aus wie ein Chihuahua im Ringkampf.

Warum eigentlich ich?

Tja, warum nicht? Ich meine, schaut mich an: Kraft, Ausdauer, Intelligenz – das volle Programm! Ich bin quasi der Schwarzenegger unter den Vierbeinern, nur mit mehr Charme und weniger Proteinshakes. Dazu kommt mein ausgeprägter Beutetrieb – eine hervorragende Eigenschaft, um Dinge zu jagen, festzuhalten und (theoretisch) auch wieder abzugeben. Theoretisch.

Frauchen behauptet übrigens, ich sei „führig“. Pfft. Ich sage: Sie hat endlich verstanden, dass es klüger ist, meine Körpersprache zu lesen, statt mir ständig Befehle ins Ohr zu trällern. Eine Win-Win-Situation, wenn ihr mich fragt.

Aber genug der Selbstbeweihräucherung – schließlich soll es hier nicht nur um mein blendendes Talent gehen (auch wenn es schwer ist, es nicht ständig zu erwähnen). Heute erzähle ich euch, welche Hundesportarten für mich – den athletischen, furchtlosen und charmanten Rottweiler – in Frage kommen. Spoiler: Es hat mit Rennen, Springen und Kraft zu tun. Und nein, Couch-Surfing zählt leider nicht.

Also, schnappt euch eure Leine (und vielleicht einen Energieriegel, ihr werdet ihn brauchen), denn jetzt geht’s los!

IPO-Sport – Der Dreikampf der Superhunde

(oder: Wie ich zum Allround-Actionhelden wurde)

Na, liebe Zweibeiner, seid ihr bereit für die ultimative Herausforderung? Nicht für euch natürlich – für mich! Denn wir sprechen hier nicht von langweiligen Sitz-Platz-Fuß-Übungen im heimischen Wohnzimmer, sondern vom IPO-Sport . Drei Disziplinen, die mich zum vierbeinigen Alleskönner machen: Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst. Ein wahres Fitnessprogramm für Körper, Geist und meine unerschöpfliche Motivation, Frauchen in den Wahnsinn zu treiben.

Und wie bin ich da reingerutscht? Naja, Frauchen dachte sich wohl: „Mein Rotti braucht eine Aufgabe.“ Dabei hatte ich längst einen – Sofawächter, Kühlschrankkontrolleur und professioneller Streichelbedarfsanzeiger. Aber gut, ich habe mich breit schlagen lassen und bin mit ihr in diese Welt des Hundesports eingetaucht. Und was soll ich sagen? IPO ist wie ein 3-Gänge-Menü für Hunde:

  • Vorspeise: Fährtenarbeit – für den feinen Hundegaumen mit Sinn für Spurensicherung.
  • Hauptgang: Unterordnung – zäh, trocken, aber mit Belohnung am Ende.
  • Dessert: Schutzdienst – würzig, bissig, mit einer ordentlichen Prise Adrenalin.

Klingt spannend? Ist es auch! Also los, ich erkläre euch mal, was diese drei Disziplinen für mich bedeuten.

1. Fährtenarbeit – Sherlock Rotti ermittelt

Manche Hunde suchen Stöckchen, ich suche die Wahrheit . Oder zumindest eine gut duftende Spur. Frauchen legt eine Fährte, ich schnüffle hinterher und tue so, als wäre ich Sherlock Holmes. Nur eben mit mehr Sabber und weniger Pfeife.

Fährtenarbeit ist mein absoluter Intelligenztest . Während andere Hunde sich beim Apportieren verzweifelt fragen, warum das Stöckchen immer wieder weggeworfen wird, analysiere ich den Boden wie ein Profi. Ich kann sogar riechen, wenn jemand vor fünf Stunden mit einem Leberwurstbrot vorbeigegangen ist – und glaubte mir, das ist wertvolle Information!

🦴 Pro: Ich kann meine Nase benutzen, werde für’s Schnüffeln belohnt und Frauchen hält mich für ein Genie.
🐾 Contra: Fährtenarbeit kann echt laaaangweilig sein. Besonders, wenn Frauchen eine Spur legt, die so vorhersehbar ist wie das Ende eines Tierarztbesuchs. Und dann ist sie noch so langsam! Frauchen, ich bin ein Rottweiler, kein Rentner auf Sonntagsspaziergang!

Highlight: Letztens hat Frauchen ihr Handy im Wald verloren. Ich hab’s natürlich gefunden. Sie war begeistert – bis sie bemerkte, dass es ein bisschen nass war. Was kann ich dafür? Ich musste doch prüfen, ob es essbar ist!

2. Unterordnung – oder: Der Drill-Instructor hat gesprochen

Ah, die Unterordnung. Auch bekannt als: „Tu genau das, was dein Mensch sagt, sonst gibt’s keine Leckerlis.“ Sitz, Platz, Fuß – ja, ich kann das. Ich schlafe! Ich bin Halbschlaf! Selbst wenn ich eigentlich gerade etwas viel Spannenderes tun wollte!

Ich verstehe ja, dass Frauchen das wichtig findet. Aber mal ehrlich: Warum immer „Sitz“? Warum nicht mal „Mach’s dir bequem“ oder „Gönn dir eine Pause“? Ich meine, wenn ich aus freien Stücken liege, ist es Faulheit. Aber wenn ich es auf Kommando mache, ist es Leistung? Logik, liebe Zweibeiner!

🦴 Pro: Frauchen ist glücklich, und wenn Frauchen glücklich ist, regnet es Leckerlis.
🐾 Contra: Frauchen ist furchtbar stark ! Ständig dieser ernste Blick und das Warten auf „perfekte Ausführung“. Frauchen, ich bin ein Rottweiler, kein Schweizer Uhrwerk!

Neulich, während einer Übung, bin ich aus Versehen in der „Platz“-Position eingeschlafen. Frauchen war nicht begeistert. Ich fand’s witzig. Und hey – sie hat doch gesagt, ich soll liegen bleiben!

3. Schutzdienst – oder: Endlich darf ich mal reinbeißen!

Jetzt kommt meine Paradedisziplin . Der Grund, warum manche Leute auf der Straße panisch die Straßenseite wechseln, wenn sie mich sehen: Schutzdienst!

Hier darf ich zeigen, was in mir steckt. Und das Beste daran? Ich darf endlich mal zubeißen! Natürlich nur im Schutzarm des Helfers, keine Sorge. Ich bin ja ein wohlerzogener Rotti (meistens). Aber was für ein Gefühl! Adrenalin pur! Es ist wie ein Actionfilm – nur dass ich der Held bin. Und der Helfer? Nun, wir nennen ihn den „Bösewicht“, der zufällig jedes Mal am Ende verliert.

Ich verstehe trotzdem nicht, warum Menschen immer so eine Angst vor mir haben. Letztens hat mich so ein kleiner Kläffer angebellt, weil ich „gefährlich“ aussehe. Hallo? Ich wollte ihm doch nur zeigen, wie man richtig apportiert! Aber nein, stattdessen wurde ich wieder als „böser Rottweiler“ abgestempelt. Dabei will ich doch nur spielen – halt mit ein bisschen mehr Einsatz als andere.

🦴 Pro: Schutzdienst macht unfassbar viel Spaß , ich kann mich auspowern und sehe dabei noch unglaublich cool aus.
🐾 Contra: Frauchen hat manchmal Angst, dass ich „zu wild“ bin. Mensch, Frauchen, ich weiß, wann ich aufhören muss – meistens!

Beim letzten Training habe ich einen „Einbrecher“ gestellt – okay, es war nur eine Trainingsübung, aber trotzdem! Ich hab ihn erstmal ordentlich angebrummt, bevor ich ihn geschnappt habe. Frauchen war mächtig stolz. Der Helfer? Nun, er sah nicht ganz so begeistert aus.

IPO – das beste Hundesport-Buffet der Welt!

Fährtenarbeit, Unterordnung, Schutzdienst – IPO ist nichts für Weicheier! Aber genau deshalb liebe ich es. Ich kann meine Talente ausleben, meine Energie verlieren und Frauchen hat endlich eine sinnvolle Beschäftigung. Win-Win!

Falls ihr euch also fragt, ob IPO das Richtige für euch ist: Wenn ihr Lust auf Abwechslung habt und eure Zweibeiner genug Nervenstärke mitbringen – dann nur zu! Und falls nicht, naja… es gibt ja immer noch Sofabewachen als Alternative.

IPO Sport? Abgehakt! Zeit für neue Herausforderungen! – Welche Trendsportart passt zu mir?

Den IPO Sport haben wir schon durchgekaut – mit Schnüffeln, Fußlaufen und ordentlich Action. Frauchen und ich habe uns tapfer geschlagen, und ich muss sagen: Ich bin ein Naturtalent! Aber selbst ein athletischer Rottweiler wie ich braucht mal Abwechslung. Außerdem hat Frauchen beschlossen, dass wir uns die neuesten Trendsportarten im Hundesport anschauen.

Und was soll ich sagen? Es gibt mittlerweile mehr Auswahl als Leckerli im Fachhandel. Manche Sportarten klingen direkt vielversprechend („Mit Vollgas durch den Matsch? Dabei bin ich dabei!“), andere haben mich eher skeptisch gemacht („Tanzen? Ernsthaft, Frauchen?!“). Aber ich bin ein offener Hund – also haben wir alles einmal ausprobiert.

Jetzt seid ihr dran! Ich nehme euch mit auf eine Reise durch die angesagtesten Hundesportarten und erkläre euch, welche sich lohnen und welche eher in die Kategorie „Gut gemeint, aber nicht mein Ding“ gefallen sind. Bereit? Dann schnallt euch an – es wird sportlich! 

Mantrailing – Sherlock Rotti ermittelt! 

Also mal ehrlich, liebe Zweibeiner: Ihr verliert wirklich ständig irgendwas. Schlüssel, Handy, Nerven… Aber wusstet ihr, dass ihr auch manchmal einfach euch selbst verliert ? Und genau da komme ich ins Spiel!

Mantrailing ist sozusagen „Fährtenarbeit 2.0“, nur mit mehr Nervenkitzel und weniger trockenen Krümeln auf dem Boden. Hier geht es nicht nur darum, einer Spur zu folgen, sondern eine echte Person zu finden. Und glaubte mir, für eine gut trainierte Spürnase wie meine ist das die perfekte Herausforderung!

Ich bekomme am Anfang einen Geruchsgegenstand – meistens ein getragenes T-Shirt oder eine Socke. (Ja, eine getragene Socke… Wenn ihr wüsstet, was ich da manchmal riechen muss!) Dann geht es los: Mein Job ist es, genau diesen einen Menschen zu erschnüffeln und aufzuspüren, egal wo er sich versteckt. Das ist wie ein spannender Krimi – nur dass ich der wichtigste im Spiele bin!

Und was macht Frauchen dabei? Sie hält die Leine und tut so, als ob sie den Überblick hätte. Spoiler: Hat sie nicht! Sie redet ständig von „der Windrichtung beachten“ und „mich nicht zu früh beeinflussen“ – aber am Ende bin ich es, der den richtigen Riecher hat.

🦴 Pro:

  • Nasenarbeit vom Feinsten! Endlich eine Sportart, bei der meine Supernase im Mittelpunkt steht.
  • Ich bin der Star! Menschen lieben es, wenn ich sie aufspüre. Ich bekomme Lob, Leckerlis und sehe dabei auch noch beeindruckend aus.
  • Krimi-Fieber! Jeder Trail ist eine neue Geschichte, ein neues Abenteuer. Frauchen sagt, es sei wie „Tatort“, nur ohne Mord und mit mehr Sabber.

🐾 Kontra:

  • Frauchen ist ungeduldig. Während ich konzentriert arbeite, murmeln sie Sachen wie „Komm schon, wo bleibt er denn?“. Frauchen, Geduld! Sherlock Holmes hat seine Fälle auch nicht in fünf Minuten gelöst!
  • Die Zielperson ist manchmal viel zu weit weg. Leute, ernsthaft – warum versteckt ihr euch so kompliziert? Könnt ihr nicht einfach auf einer Parkbank sitzen und mir ein Leckerli zwinkern?

Aber egal – ich bin ein echter Profi und gebe nicht auf. Mantrailing ist für mich nicht nur ein Spiel, es ist eine Mission! Und wenn ich dann endlich die Zielperson gefunden habe und sie mich begeistert begrüßt – tja, dann weiß ich: Fall gelöst!

Turnierhundesport – oder: Wie Tequila zur Legende wurde (und ich… na ja)

Also, Freunde, Turnierhundesport – das Klang für mich nach einem großartigen Sport, meine Kraft, Ausdauer und sportliche Eleganz unter Beweis zu stellen. Schließlich bin ich ein Rottweiler – geboren für große Aufgaben! Schnelligkeit, Präzision, perfekte Teamarbeit mit Frauchen? Läuft bei mir! Dachte ich zumindest…

Doch dann kam Tequila .
Die kleine Staffordshire Bullterrier-Dame. Kompakt, explosiv, pfeilschnell. Eine Mischung aus Hochgeschwindigkeitszug und Präzisionsmaschine auf vier Beinen. Ich dachte, sie wäre eine nette Trainingspartnerin. Vielleicht ein bisschen langsamer als ich. Vielleicht sogar beeindruckt von meiner kraftvollen Erscheinung.

Ha. Ha. Ha.

Während ich noch überlegte, wo genau es langgeht, hatte sie bereits den halben Parcours abgeräumt – fehlerfrei, versteht sich. Und mit einem süffisanten Blick in meine Richtung, der ungefähr sagte:
„Lass es, Großer.“ Ist nicht dein Ding.“

Slalom – oder: Mein persönlicher Albtraum

Der Startschuss fällt. Ich war bereit. Energiegeladen, Muskeln gespannt – los ging’s!

Tequila schoss los, geschmeidig wie eine Katze auf Speed. Rechts, links, rechts, links – flüssig, elegant, perfekt.

Und ich? Ich tat das, was ein anständiger Rottweiler tut: Ich nahm den direkten Weg.

Frauchen brüllte noch: „ NICHT GERADEAUS! SLALOM!!
Zu spät. Ich pflügte Fäustlinge durch die Stangen. Ein lautes „Klong-Klong-Klong“ und sie liegen alle auf dem Boden. Ups.

Tequila drehte sich nicht mal um. Sie wussten einfach, dass hier nichts mehr zu retten war.

Hürdenlauf – oder: Warum ist das Zeug so hoch?!

Nächste Station: Hürdenlauf.
Tequila? Leichtfüßig, präzise, ​​mit perfektem Timing.
Ich? Eine Mischung aus Nashorn und Dampfwalze.

Erster Versuch: Ich nahm Anlauf – und knallte volle Wucht gegen die Hürde.
Die Hürde fiel. Ich blieb stehen und schaute Frauchen an.
„Naja, Ziel erreicht, oder?“
Frauchen: „NEIN!“

Zweiter Versuch: Ich sprang! Und landete mitten auf der Hürde.

Dritter Versuch: Ich schaffte es drüber! Zwar mit einem Bauchklatscher und einem entsetzten Quieken von Frauchen, aber hey – erfolgreich ist erfolgreich!

Tequila war da übrigens schon am Ziel. Mit einem Kauknochen im Maul. Wahrscheinlich hat sie mir noch kurzes Beileid gewünscht, bevor sie elegant davontrabte.

Geländelauf – oder: Der Wald und ich hatte Meinungsverschiedenheiten

Letzte Disziplin: Geländelauf.

Frauchen wollte, dass Tequila und ich synchron liefen, auf den Wegen blieben und nicht vom Kurs abkamen.

Tequila? Lief wie ein gut programmierter Marathon-Roboter.
Ich? Nicht ganz.

  • Erster Kilometer: Alles super. Ich fühlte mich wie ein Profi.
  • Zweiter Kilometer: Ich sah ein Eichhörnchen.
  • Dritter Kilometer: Ich beschloss, das Eichhörnchen zu jagen.
  • Vierter Kilometer: Frauchen lag im Matsch.

Tja. Fehler passieren. Aber wenn man es genau nimmt, war es eigentlich ihre Schuld. Hätte sie mich gelassen, wäre das Eichhörnchen schneller weg gewesen. Sprinten ist doch auch Sport, oder?

🐶 Pro:

Turnierhundesport ist super! Wenn man Tequila heißt.
Man lernt viel! Zum Beispiel, dass nicht alles mit purer Muskelkraft zu lösen ist.
Ich hab’s durchgezogen!

🐾 Kontra:

Slalomstangen sind überbewertet. Wären sie breiter, könnte ich einfach durchmarschieren.
Die Hürden sind ein schlechter Witz. Ich schlage die neue Disziplin „Hürden niederwalzen“ vor.
Eichhörnchen gehören offiziell in den Wettkampf aufgenommen.

Fazit:

Tequila ist eine Sportlegende. Sie hat mich mit Leichtigkeit, Anmut und absoluter Perfektion vorgeführt.

Ich?
Ich habe herausgefunden, dass man Slalomstangen auch umrennen kann und dass Hürden erstaunlich stabil sind.

Aber hey – Sport soll doch Spaß machen, oder? Und wenn ich Frauchen an diesem Tag eine wertvolle Lektion beibringen konnte (z. B. wie sich ein unfreiwilliges Schlammbad anfühlte), dann war es das Wert.

Also, meine lieben Rottweiler-Kollegen: Falls ihr Turnierhundesport ausprobieren wollt – tut es! Aber stellt sicher, dass ihr vorher mit einem anderen Rottweiler trainiert wurde. Oder bringt einfach euren eigenen Rotti-Charme mit – dann wird es auf jeden Fall unterhaltsam!

Zughundesport – Wie ich Frauchen das Fliegen beibrachte

Wer braucht schon ein Fitnessstudio, wenn er mich hat? Ehrlich, diese Menschen zahlen Unsummen, um Gewichte mühsam hin und her zu heben – für nichts! Dabei könnte ich sie einfach auf einem Schlitten durch den Wald schleifen. Gratis. Und mit garantiertem Adrenalinschub!

Beim Zughundesport darf ich alles ziehen, was nicht niet- und nagelfest ist: Schlitten, Fahrräder oder – mein persönlicher Favorit – Frauchen beim Joggen.
Besonders letzteres macht richtig Spaß. Für mich. Für Frauchen … na ja.

Das erste Mal: Ein unvergessliches Erlebnis (vor allem für Frauchen)

Frauchen dachte ja naiverweise, sie hätte die Kontrolle.
„Wir machen das ganz in Ruhe“, hat sie gesagt. „Ich gebe das Tempo vor“, hat sie gesagt.

Hahaha.

Erster Testlauf: Startklar, Energie geladen, Muskeln gespannt – LOS!

  • Meter 1: Frauchen lacht. „Oh wow, das geht ja gut!“
  • Meter 5: Frauchen lacht nicht mehr.
  • Meter 10: Frauchen ruft „Langsamer!“
  • Meter 15: Ich höre nur „Gib alles, mein stolzer Krieger!“
  • Meter 20: Frauchen lernt das Konzept von Fliehkraft auf sehr praktische Weise kennen.

Memo an sie: Laub ist rutschiger als gedacht. Und nein, der Tannenbaum hat sich nicht aktiv in den Weg geworfen.

Bremsen? Nie gehört.

Das Ding mit dem Bremsen… Ich verstehe es einfach nicht.
Warum sollte man langsamer werden, wenn es doch gerade erst spannend wird?

Neulich bei einer Trainingsrunde:
Frauchen rief „Stopp!“
Ich hörte „VOLLGAS, KAMERAD!“
Ergebnis: Ein spektakulärer Sturz, der jedem Actionfilm Konkurrenz machen würde.

Frauchen war begeistert. Also … sie hat irgendwas geschrien, das klang wie Begeisterung.

🐶 Pro:

Endlich ein Sport, bei dem meine Kraft zählt! Keine dummen „Sitz! Platz! Fuß!“-Kommandos. Nur pures, ungefiltertes Ziehen mit der Eleganz eines entfesselten Schlachtrosses.
Tempo, Action, Adrenalin! (Und unfreiwillige Flugstunden für Frauchen.)
Kostenlose Unterhaltung für Passanten.

🐾 Contra:

Frauchen will bremsen. Das ist nicht mein Problem.
Menschen reagieren sehr unterschiedlich darauf, wenn ein Rottweiler einen Kinderwagen zieht.
Tannenbäume sind erstaunlich stabil.

Zughundesport – die schönste Art, seine Menschen unfreiwillig auf Höchstgeschwindigkeit zu bringen.
Perfekt für alle Hunde, die schon immer mal Pilot werden wollten.

Also, liebe Rottweiler-Kollegen: Probiert’s aus! (Auf eigene Gefahr.)

Fazit: Hundesport – oder: Wie ich Frauchen an ihre Grenzen brachte (und mich köstlich amüsierte)

So, liebe Rottweiler-Kollegen, was haben wir gelernt?
IPO? Top, wenn ihr euren Menschen zeigen wollt, dass ihr sowohl ein Spürhund als auch ein Superheld im Schutzdienst seid.
Mantrailing? Detektivarbeit für Profis – aber wehe, die Zielperson versteckt sich zu gut!
Zughundesport? Bestens geeignet, um eure Menschen in Hochgeschwindigkeit durch die Gegend zu schleifen (inklusive artistischer Sturzeinlagen).
Turnierhundesport? Für schnelle, wendige Hunde. Oder für Rottweiler, die Slalomstangen als potenzielle Opfer sehen.

Mein Fazit für Euch: Ich bin sportlich! Aber vielleicht nicht elegant.

Und das Beste? Wir sind noch nicht fertig!
Frauchen und ich haben uns entschlossen, uns weiter in die Welt des Hundesports zu stürzen (also… sie stürzt, ich laufe).

Im nächsten Beitrag geht’s weiter mit:

🏃 Cani Cross – Wenn Frauchen unfreiwillig zum Fallschirmspringer wird.
🐾 Agility – Der Hindernisparcours für echte Akrobaten (und für Rottweiler, die kreativ „abkürzen“).
🎾 Flyball – Sprinten, Springen, Ball schnappen – und sich dann überlegen, ob man ihn wirklich zurückbringen will.
🧘 Degility – Agility für Zen-Meister oder Hunde, die „langsam“ als Lebenseinstellung betrachten.
🎩 Trickdogging – Für alle vierbeinigen Genies, die ihre Menschen mit Kunststücken beeindrucken (und dafür tonnenweise Leckerlis abstauben).
📍 Rally Obedience – Wo Hunde den Plan haben und Menschen die Schilder verzweifelt studieren.

Ich bin bereit. Frauchen auch?Eher nicht. Aber hey, Hauptsache, ich hab Spaß!

Ich? Ein Problem? Das Leben aus der Sicht eines Rottweilers

Ich? Ein Problem? Das Leben aus der Sicht eines Rottweilers

Jetzt habt ihr ja schon in zwei Beiträgen auf dieser Website aus eurer Menschensicht gelesen, wie es ist, wenn ein Rottweiler einzieht. Ihr habt euch wahrscheinlich köstlich amüsiert, wissend genickt oder panisch überlegt, ob ihr euch nicht doch lieber eine Katze holen solltet. Aber jetzt ist es Zeit für die Wahrheit! Denn ich – ein stolzer, charismatischer und in meiner eigenen Welt unfehlbarer Rottweiler – werde euch aus unserer hundlichen Perspektive erklären, was es wirklich bedeutet, wenn wir in euer Leben treten.

Seid ihr bereit? Dann schnallt euch an. Denn diese Reise wird genauso rasant wie euer erster Spaziergang mit mir an der Leine.

Du Mensch. Ja, genau du, der sich diesen Beitrag durchliest, weil du mit dem Gedanken spielst, dir einen Rottweiler zuzulegen. Oder du hast bereits einen und fragst dich gerade, wann genau du die Kontrolle über dein Leben verloren hast .

Tja, Überraschung! Du hast sie nie wirklich gehabt.

Denn wenn ein Rottweiler in dein Leben tritt, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1️⃣ Du übernimmst das Kommando.
2️⃣ Ich übernehme das Kommando.

Und glaub mir, Option 2 macht mir deutlich mehr Spaß. Aber lass mich dir mal erklären, was auf dich zukommt – aus meiner Perspektive natürlich.

Phase 1: Die große Täuschung – Ich sehe harmlos aus!

Es beginnt immer gleich.

Da stehst du, völlig verzückt vor mir, diesem niedlichen Rottweiler-Welpen mit großen, treuen Augen und tapsigen Pfoten. Ich sehe aus wie ein kleines, pummeliges Bärchen, das nichts anderes will als kuscheln, schlafen und ab und zu ein Leckerli abstauben.

Tja, genau das will ich dir glauben lassen.

Denn während du mich voller Liebe auf den Arm nimmst, denke ich mir:

„Noch ein paar Wochen, dann brauche ich diese Menschen nicht mehr, um irgendwo raufzukommen. Dann mache ich das alles selbst.“

Aber das verrate ich dir natürlich nicht. Erstmal lasse ich dich in dem Glauben, du hättest hier das Sagen.

Phase 2: Überraschung – Ich bin jetzt ein Panzer mit Beinen!

Also. Ein paar Monate sind vergangen. Und plötzlich ist das süße kleine Fellbündel, das du mal hattest, zu einer muskelbepackten Naturgewalt herangewachsen.

Ich bin jetzt stärker. Ich bin schneller. Ich bin… UNAUFHALTSAM.

Und jetzt beginnt der Spaß.

  • „Sitz!“ – Hm… Mal sehen, ob sich das lohnt.
    Früher habe ich mich hingesetzt, weil ich dich mochte. Jetzt überlege ich kurz: Gibt es eine Gegenleistung? Nein? Dann bleibe ich lieber stehen.

  • „Bleib!“ – Oh, du willst mir sagen, was ich tun soll? Interessant.
    Also, theoretisch weiß ich, was „Bleib“ bedeutet. Praktische Frage ich mich: Warum sollte ich?

  • „Hierher!“ – Das klingt nach einer Einladung, über die ich noch nachdenken muss.
    Ich habe festgestellt, dass ich auch dann überlebe, wenn ich nicht sofort gehorche. Verrückt, oder?

Und während du da stehst und verzweifelt versuchst, mir irgendwas beizubringen, trainiere ich insgeheim deine Geduld. Und deine Armmuskeln. Denn wir kommen jetzt zu meinem Lieblingsteil:

Phase 3: Ich nehme dich mit auf einen Spaziergang – ob du willst oder nicht!

Erinnerst du dich noch an die ersten Wochen, als du dachtest: „Ach, mit so einem kleinen Welpen an der Leine spazieren gehen ist total einfach!“

Tja, das war die Vergangenheit. Willkommen in der Zukunft.

Ich bin jetzt stark. Sehr krass. Und ich habe festgestellt, dass du am anderen Ende der Leine absolut keine Chance hast, wenn ich mich entscheide, die Richtung zu bestimmen.

Ich sehe eine Katze? Ich gehe.
Ich sehe einen Hund? Ich gehe.
Ich sehe absolut nichts? Ich gehe trotzdem, einfach weil ich es kann.

Und du?

Na ja… Du wirst mitgezogen.

Du erkennst Menschen, die einen Rottweiler in dieser Phase haben, an diesen Merkmalen:
✅ Ein leicht verzweifelter Gesichtsausdruck.
✅ Arme, die mittlerweile 5 cm länger sind als vorher.
✅ Eine neu gewonnene Wertschätzung für Hundehalter mit Chihuahuas.

Aber weißt du was? Ich finde es klasse. Ich nenne das „Krafttraining für meinen Menschen“.

Phase 4: Herrchen? Frauchen? Ich glaube, ihr braucht Hilfe…

Jetzt beginnt die entscheidende Phase.

Ich bin nicht mehr nur groß, stark und eigenständig – ich bin mir dessen auch voll bewusst. Und wenn du jetzt nicht langsam den Dreh raus hast, dann beginnt der Moment, in dem du merkst:

„Verdammt, ich habe keine Ahnung, was ich hier tue.“

Viele meiner Artgenossen erleben hier ein tragisches Schicksal: Plötzlich tauchen in Kleinanzeigen diese ominösen „Schweren Herzens abzugeben“-Beiträge auf.

Und weißt du, was heißt das?

Es bedeutet, dass der Mensch versagt hat.

Nicht ich. Ich bin nicht das Problem. Du warst nicht vorbereitet.

Wie du es richtig machst – oder: Sei würdig, Mensch!

Hör gut zu, Zweibeiner! Ein Rottweiler ist kein Accessoire, kein Statussymbol und schon gar nicht der kostenlose Sicherheitsdienst für dein Haus. Wir sind Lebewesen mit Gefühlen, Charakter und einem Ego, das mindestens so groß ist wie unser Kopf – und der ist riesig.

1. Sei ein echter Anführer – kein Wackelpudding auf zwei Beinen

Wir Rottweiler haben ein feines Gespür dafür, ob du weißt, was du tust – oder ob du nur so tust, als wüsstest du es. Und glaub mir: Wenn du nicht souverän auftrittst, dann übernehme ich das eben.

Das bedeutet nicht, dass ich dich in deinem eigenen Haus einsperre und die Herrschaft über das Sofa übernehme (okay, vielleicht ein bisschen). Aber es heißt, dass ich klare Regeln brauche. Ich werde wissen:

  • Wo ist mein Platz? (Spoiler: Auf deinem Sofa, wenn du nicht aufpasst.)
  • Wann darf ich was? (Falls du das nicht sagst, bestimme ich es halt selbst.)
  • Wer führt hier eigentlich? (Falls du es nicht bist, dann definitiv ich.)

Und nein, ein „Bitte, mein lieber Rex, könntest du irgendwann darüber nachdenken, vielleicht Sitz zu machen?“ wird bei mir nicht funktionieren. Sei klar, sei bestimmt, sei konsequent! Und vor allem: Zieh es durch! Wenn „Nein“ heute heißt „Ach komm, nur ausnahmsweise“, dann hast du verloren. Ich habe ein besseres Gedächtnis als du – ich weiß, dass du einmal nachgegeben hast, und das wird mir reichen.

2. Ich brauche Training – und nein, Netflix zählt nicht als Training

„Er ist doch ein Rottweiler, der automatisch das Haus bewacht.“
Nein.
„Einmal Welpenschule reicht doch, oder?“
Auch nein.
„Aber ich liebe ihn so sehr, da braucht es doch keine Erziehung?“
Oh. Mein. Gott.

Hören zu: Ich bin ein Arbeitshund. Meine Vorfahren haben Viehherden bewacht, Karren gezogen und Ganoven das Leben schwer gemacht. Und jetzt erwartest du, dass ich mich mit zweimal Gassi gehen um den Block zufriedengebe? Das ist, als würdest du einem Spitzensportler sagen, er soll einfach ein bisschen auf der Couch sitzen und dabei zuschauen, wie andere Rennen.

Ich brauche geistige UND körperliche Auslastung:
Gehorsamstraining: Nicht, weil ich böse bin, sondern weil ich ohne klare Regeln schneller eskaliere als ein Kind im Süßigkeitenladen.
Spiele, die mich fordern: Suchspiele, Mantrailing, Unterordnung – bring mein Gehirn zum Arbeiten!
Sportliche Betätigung: Ich will rennen, rennen, ziehen – und das nicht nur für fünf Minuten zwischen Tür und Angel.

Wenn du mich nicht auslastest, dann übernehme ich die kreative Freizeitgestaltung selbst. Und ich verspreche dir: Meine Ideen sind deutlich weniger menschenfreundlich als deine.

3. Lass mich nicht im Stich – egal, was kommt

Hier kommt der ernste Teil – ohne Witz und Satire. Viele meiner Artgenossen landen in Tierheimen, weil Menschen uns falsch einschätzen, überfordert sind oder einfach keine Lust mehr auf die Arbeit haben, die wir machen. Und weißt du was? Das ist ein Verrat an uns.

  • Wir sind keine Maschinen, die man einfach ausschaltet, wenn sie unbequem werden.
  • Wir sind keine Trend-Hunde, die man sich holt, weil sie „cool“ aussehen.
  • Wir sind kein Monster – es sind die Menschen, die uns zu welchen machen oder uns einfach nicht verstehen.

Wenn du mich in dein Leben holst, dann gefälligst für immer . Nicht, bis es unbequem wird. Nicht, bis ich dich herausfordere. Sondern bis zum letzten gemeinsamen Tag.

Wir Rottweiler sind treu bis in den Tod. Wir würden für dich durchs Feuer gehen. Wir stehen vor dir, wenn du Angst hast. Wir lieben dich so sehr, dass es für uns nichts anderes gibt als dich.

Und alles, was wir im Gegenzug erwarten, ist, dass du uns verstehst, führst und niemals im Stich lässt.

Bist du bereit für das Abenteuer Rottweiler?

Falls du jetzt immer noch denkst: „Ja, ich will das!“ „Ich bin bereit für die Herausforderung!“, dann herzlich willkommen im Club der stolzen Rottweiler-Halter.

Falls du aber das Gefühl hast, dass dir das alles zu viel ist, dann sei bitte ehrlich zu dir selbst und entscheide dich für eine Rasse, die besser zu dir passt. Es ist keine Schande, einzustehen, dass ein Rottweiler zu anspruchsvoll für dich ist – es ist nur eine Schande, wenn du es erst merkst, wenn es zu spät ist.

Aber wenn du mutig, konsequent, humorvoll, liebevoll und liebevoll bist , dann wirst du mit einem Rottweiler einen Hund haben, der dich mehr liebt als jeder andere auf dieser Welt.

Denn wir sind nicht nur Hunde.

Wir sind Familie. 💛