Rottweiler zwischen Schönheit und Gesundheit – Wie weit darf der Trend gehen?

Rottweiler zwischen Schönheit und Gesundheit – Wie weit darf der Trend gehen?

Hallo, ich bin Ares, ein Rottweiler, und heute möchte ich mit euch über etwas sprechen, das mir tief im Herzen brennt. Es geht um meine Rasse, um uns Rottweiler, um das, was uns ausmacht – und um das, was uns immer mehr genommen wird. Ich bin stolz auf mein Erbe, auf die Stärke, die Treue und die unerschütterliche Loyalität, die wir Rottweiler seit Jahrhunderten auszeichnen. Wir sind nicht nur Hunde, wir sind Partner des Menschen, wir haben zusammen gearbeitet, geliebt, geschützt und uns gegenseitig unterstützt.

Doch in letzter Zeit sehe ich einen schmerzhaften Wandel. Ein Wandel, der uns von dem entfernt, was wir wirklich sind. Wir Rottweiler waren einst die Arbeitshunde, die Schutz- und treuen Gefährten – eine Rasse, die nicht nur durch ihre Erscheinung beeindruckt hat, sondern durch ihre Stärke, ihren Willen und ihre Funktionalität. Heute aber sehe ich immer mehr von uns, die unter der Last von Zuchtfehlern leiden, die nichts mit unserem ursprünglichen Zweck zu tun haben. Und das bricht mir das Herz.

Ich möchte euch heute nicht nur von den schönen Seiten unseres Lebens erzählen – von den Momenten, in denen wir mit euch über die Felder toben, euch beschützen und euch bedingungslos lieben. Ich möchte euch von den Veränderungen berichten, die uns und unsere Zukunft als Rasse bedrohen. Ich möchte, dass ihr versteht, was auf dem Spiel steht, und warum es so wichtig ist, dass wir jetzt handeln. Denn es ist nicht nur unser Körper, der leidet – es ist unsere Seele. Wir verlieren unsere wahre Identität, und ohne diese verlieren wir auch unsere Fähigkeit, das zu tun, wofür wir einst geschaffen wurden: treue Begleiter und starke Helfer zu sein.

Was macht einen gesunden Rottweiler aus?

Ein Rottweiler ist weit mehr als nur eine imposante Erscheinung. Wir sind vielseitige Hunde – Familie, Sport, Arbeit und Schutz sind unsere Aufgaben. Ein gesunder Rottweiler ist leistungsstark, ausgeglichen und belastbar. Unsere Muskulatur, unsere Lunge und unser Herz müssen optimal arbeiten, damit wir nicht nur gut aussehen, sondern auch ein langes, erfülltes Leben führen können. Wir lieben es zu rennen, zu springen, zu lernen und mit unseren Menschen zu interagieren.

Doch immer öfter sehe ich Artgenossen, denen genau das schwerfällt. Sie ringen um Atem, keuchen nach wenigen Minuten Spielzeit oder meiden es gar, sich zu bewegen. Das bricht mir das Herz. Denn das ist nicht das, wofür wir gemacht wurden. Wir sollten laufen, nicht leiden!

Problematische Phänotypmerkmale – Was ist schiefgelaufen?

Früher waren wir Rottweiler bekannt für unsere Kraft, unsere Eleganz und unseren Arbeitswillen. Wir waren die zuverlässigen Helfer auf Höfen, in der Polizei und beim Militär, treue Begleiter unserer Menschen. Doch heute gibt es eine besorgniserregende Entwicklung: Immer mehr von uns haben übertrieben breite, kurze Köpfe, ballonförmige Schädel und viel zu kurze Schnauzen. Man nennt diese Art von Rottweilern „Bully-Rottweiler“.

Zunächst mögen sie für manche Menschen niedlich oder beeindruckend wirken, aber was viele nicht sehen, ist der immense Schmerz, den solche Zuchtmerkmale verursachen. Diese extreme Zucht, die immer mehr in Mode kommt, ist eine direkte Folge eines Trends, der sich besonders in osteuropäischen Ländern und Amerika ausbreitet. Hier wird der Rottweiler zunehmend als Statussymbol angesehen, bei dem nicht die Gesundheit oder das funktionale Design im Vordergrund stehen, sondern das Aussehen – und das in immer extremeren Formen.

Diese Entwicklung hat längst nicht nur unsere Rasse, sondern auch viele andere Hundearten erfasst. Und während dieser Trend von Menschen in fernen Ländern mit viel Geld, die extrem verzerrte Schönheitsideale verfolgen, weiter angeheizt wird, frage ich mich: Warum sollen gerade diese Vorstellungen die Zucht in Deutschland bestimmen?

Deutschland, das Heimatland des Rottweilers, sollte eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es darum geht, gesunde Hunde zu züchten, die den ursprünglichen Zweck unserer Rasse widerspiegeln. Wir Rottweiler haben eine lange Geschichte und Tradition als arbeitende Hunde. Doch wenn wir uns weiter von unserem ursprünglichen Aussehen entfernen, was bleibt dann noch von der Stärke, der Energie und der Lebensfreude, die uns ausmacht? Wer sind wir wirklich, wenn nicht das Produkt einer Zucht, die unsere Gesundheit und Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellt?

Gesundheitsrisiken und Konsequenzen

Wenn ich meine vier Pfoten über das kühle Gras bewege, spüre ich die Kraft in meinen Muskeln und das Leben in meinen Adern. Ich will rennen, springen, toben! Doch was ist mit den Rottweilern, die durch unnatürliche Zuchtmerkmale eingeschränkt sind? Sie haben Atemprobleme, erleiden Kreislaufzusammenbrüche und können sich nicht einmal mehr normal bewegen. Ihre Knochen und Gelenke sind durch unnötige Masse belastet, ihre Herzen müssen härter arbeiten, um ihren Körper zu versorgen.

Das ist nicht nur traurig, sondern gefährlich. Denn mit jedem Wurf, in dem solche übertriebenen Merkmale weitergegeben werden, entfernen wir uns mehr von dem, was unsere Rasse ausmacht. Und obwohl solche Zuchtergebnisse immer mehr in Amerika und Osteuropa gefeiert werden, sollten wir uns fragen: Was ist der Preis, den wir zahlen? Warum sollten wir zulassen, dass externe Trends, die aus fernen Ländern zu uns schwappen, die Zukunft unserer Rasse bestimmen?

Ein weiterer Aspekt ist die drohende Klassifizierung als „Brachycephalie“ – eine gesundheitsschädliche Eigenschaft, die bei uns Hunden mit extrem kurzen Schnauzen und flachen Schädeln zu finden ist. Wenn diese Merkmale weiter gefördert werden, könnte es irgendwann zu einem Verbot der Zucht von Rottweilern mit solchen extremen Merkmalen kommen. In einigen Ländern ist dies bereits ein ernstes Thema. Und dann? Wo bleibt die Vielfalt und die Gesundheit unserer Rasse, wenn wir uns weiterhin von Trends beeinflussen lassen, die uns auf den ersten Blick ästhetisch gefallen, aber uns langfristig schaden?

Was muss sich ändern?

Doch es gibt Hoffnung! Die Anpassung des Rassestandards war ein erster wichtiger Schritt. Jetzt liegt es an Euch – an den Züchtern, den Besitzern, den Richtern auf Ausstellungen und allen, die diese wunderbare Rasse lieben. Ihr müsst aufstehen und klar sagen: Nein! Keine übertriebenen Merkmale mehr! Keine unnötigen Qualen für das bloße Auge!

Züchter müssen Verantwortung übernehmen und nur Hunde verpaaren, die gesund sind, die sich frei bewegen und richtig atmen können. Richter sollten in Ausstellungen keine Hunde mit extremen Merkmalen prämieren. Und auch ihr, liebe Rottweilerfreunde, könnt helfen! Wenn ihr einen Rottweiler in euer Zuhause aufnehmt, wählt einen verantwortungsvollen Züchter, der auf die Gesundheit achtet – nicht auf übertriebene Optik.

Aber wir müssen auch erkennen, dass es nicht nur die Züchter sind, die etwas ändern können. Auch die Besitzer und Fans unserer Rasse können ihren Einfluss geltend machen. Wenn ihr Rottweiler wirklich liebt, dann geht es nicht darum, den Hund auf Ausstellungen oder in sozialen Medien nach dem neuesten Trend zu präsentieren. Es geht darum, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu bewahren, die uns zu der außergewöhnlichen Rasse machen, die wir sind.

Mein Fazit – Für eine gesunde Zukunft der Rottweiler

Ich wünsche mir, dass meine Rasse auch in Zukunft stark, gesund und voller Lebensfreude bleibt. Unsere Geschichte als treue Begleiter des Menschen reicht weit zurück – wir haben als Hirtenhunde gearbeitet, als Schutz- und Rettungshunde gedient und unzählige Familien mit unserer Treue und Liebe bereichert.

Doch es liegt an euch, dafür zu sorgen, dass unsere Tradition fortgesetzt wird. Bitte helft mit, dass wir das auch weiterhin tun können. Kein Hund sollte unter Atemnot leiden. Kein Hund sollte in seinem eigenen Körper gefangen sein. Ein echter Rottweiler braucht keinen übertriebenen Kopf – er braucht ein starkes Herz, einen klaren Verstand und einen gesunden, funktionellen Körper!

Lasst uns gemeinsam für die Zukunft kämpfen. Für mich. Für euch. Für alle Rottweiler. Lasst uns den Trend zurück zu den gesunden, funktionalen Hunden führen, die wir einmal waren und die wir wieder sein können. Wir sind keine Modeerscheinung – wir sind eine stolze, kraftvolle Rasse, die respektiert und richtig gepflegt werden sollte.

Euer Ares.

Grünlippmuschelpulver in der Hundeernährung: Nutzen, Risiken und Anwendung

Grünlippmuschelpulver in der Hundeernährung: Nutzen, Risiken und Anwendung

Grünlippmuschelpulver, gewonnen aus der Grünlippmuschel (Perna canaliculus) aus den unberührten Gewässern rund um Neuseeland, hat sich in den letzten Jahren als beliebte Ergänzung in der Hundeernährung etabliert. Besonders geschätzt wird es aufgrund seiner entzündungshemmenden und gelenkunterstützenden Eigenschaften. Aber was genau ist Grünlippmuschelpulver, wie wirkt es auf Hunde und gibt es mögliche Risiken bei der Langzeitgabe? Dieser umfassende Artikel beleuchtet alle relevanten Aspekte der Verwendung von Grünlippmuschelpulver, sowohl als Bestandteil von Trockenfutter als auch als separates Nahrungsergänzungsmittel.

Was ist Grünlippmuschelpulver?

Die Grünlippmuschel ist eine Muschelart, die in den reinen Gewässern Neuseelands vorkommt. Ihr hoher Gehalt an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren, Glykosaminoglykanen (wie Glucosamin und Chondroitin) sowie Mineralstoffen und Spurenelementen macht das Pulver zu einem wertvollen Nahrungsergänzungsmittel für Hunde. Die Muscheln werden geerntet, getrocknet und zu Pulver verarbeitet, wobei die Qualität des Produkts stark von der Verarbeitung abhängt.

Hauptbestandteile von Grünlippmuschelpulver:

  • Glykosaminoglykane (GAGs): Diese Substanzen sind wichtige Bausteine ​​des Knorpels und tragen zur Unterstützung der Gelenkfunktion bei. Besonders Glucosamin und Chondroitin sind dafür bekannt, Entzündungen zu reduzieren und den Knorpelabbau zu verlangsamen.
  • Omega-3-Fettsäuren: Diese essentiellen Fettsäuren (EPA und DHA) wirken entzündungshemmend, unterstützen das Immunsystem und fördern eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell.
  • Mineralien und Spurenelemente: Zink, Eisen, Mangan und Selen unterstützen verschiedene physiologische Prozesse wie die Zellregeneration, das Immunsystem und den Stoffwechsel.
  • Antioxidantien: Sie helfen dabei, freie Radikale zu neutralisieren und können so den Alterungsprozess des Hundes verlangsamen.

Wie wirkt Grünlippmuschelpulver auf Hunde?

Grünlippmuschelpulver wird vor allem aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf die Gelenkgesundheit geschätzt. Es bietet eine natürliche und schonende Möglichkeit, Gelenkprobleme zu lindern, die Beweglichkeit zu fördern und Entzündungen zu bekämpfen. Besonders bei Hunden mit Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Hüftdysplasie kann Grünlippmuschelpulver eine unterstützende Rolle spielen.

Gelenkgesundheit und Schmerzlinderung:

Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Omega-3-Fettsäuren und die knorpelaufbauenden Glykosaminoglykane helfen, den Knorpelabbau zu verhindern und die Gelenkfunktion zu erhalten. Besonders bei älteren Hunden oder aktiven Hunden mit höherem Belastungspotential können diese Substanzen helfen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu steigern.

Förderung der Mobilität:

Grünlippmuschelpulver trägt dazu bei, die Gelenke zu schützen und ihre Beweglichkeit zu erhöhen, wodurch die Notwendigkeit für Schmerzmittel reduziert wird.

Unterstützung für Haut und Fell:

Neben der Gelenkgesundheit wirkt das Pulver auch positiv auf die Haut- und Fellpflege. Die Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Hautgesundheit und können bei Hautproblemen wie Trockenheit, Ekzemen oder Juckreiz helfen.

Regenerationsförderung bei Sporthunden:

Für Hunde, die intensiven körperlichen Belastungen ausgesetzt sind, wie Sport- oder Arbeitshunde, ist Grünlippmuschelpulver eine wertvolle Ergänzung. Es fördert die Regeneration nach Trainingseinheiten und beugt Gelenkverschleiß vor.

Vorteile von Grünlippmuschelpulver

  1. Natürliche Nährstoffquelle: Grünlippmuschelpulver bietet eine Vielzahl natürlicher Nährstoffe, die zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens des Hundes beitragen.
  2. Gelenkunterstützung ohne Chemie: Im Gegensatz zu synthetischen Gelenkpräparaten, die viele Füllstoffe und Zusatzstoffe enthalten, bietet Grünlippmuschelpulver eine chemiefreie, natürliche Alternative.
  3. Entzündungshemmende Wirkung: Dank des hohen Anteils an Omega-3-Fettsäuren hilft das Pulver bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen wie Arthritis oder Hautprobleme.
  4. Förderung einer gesunden Verdauung: Die in Grünlippmuscheln enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente können auch die Verdauung unterstützen.

Risiken und mögliche Nachteile

Trotz der vielen Vorteile gibt es einige Aspekte, die Hundebesitzer bei der Verwendung von Grünlippmuschelpulver beachten sollten.

  1. Unverträglichkeiten und Allergien: Da Grünlippmuscheln ein Meeresprodukt sind, können sie bei einigen Hunden allergische Reaktionen hervorrufen. Diese äußern sich in Hautausschlägen, Juckreiz oder Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Erbrechen. Eine sorgfältige Einführung und Beobachtung sind daher notwendig.
  2. Überdosierung und Nebenwirkungen: Eine zu hohe Dosierung von Grünlippmuschelpulver kann Magen-Darm-Probleme wie Durchfall oder Blähungen verursachen. Es ist daher wichtig, die empfohlene Dosierung einzuhalten.
  3. Kosten: Hochwertiges Grünlippmuschelpulver kann teuer sein, was die regelmäßige Gabe auf Dauer kostenintensiv macht.
  4. Mangel an Langzeitstudien: Während viele Hundehalter positive Ergebnisse berichten, gibt es noch keine umfassenden Langzeitstudien, die die Wirksamkeit und Sicherheit der langfristigen Gabe belegen.

Verwendung von Grünlippmuschelpulver im Trockenfutter

Die Integration von Grünlippmuschelpulver in Trockenfutter bietet eine bequeme Möglichkeit, die Vorteile des Pulvers täglich zu verabreichen. Allerdings gibt es auch hier einige Überlegungen.

Vorteile der Zugabe ins Trockenfutter:

  1. Bequeme Dosierung: Der Hauptvorteil der Zugabe von Grünlippmuschelpulver ins Trockenfutter ist die einfache Handhabung. Der Hund erhält die tägliche Dosis automatisch, ohne dass der Besitzer separat nachdosieren muss.
  2. Langfristige Unterstützung: Besonders bei älteren Hunden oder solchen mit Gelenkproblemen bietet die regelmäßige Gabe im Trockenfutter eine kontinuierliche Unterstützung für die Gelenke.

Nachteile und Bedenken:

  1. Überdosierung: Bei Fertigfuttern besteht die Gefahr einer Überdosierung, da die exakte Menge des Pulvers nicht immer klar definiert ist.
  2. Versteckte Zusatzstoffe: In einigen kommerziellen Futtern können unnötige Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe oder Aromen enthalten sein, die die gesundheitlichen Vorteile des Grünlippmuschelpulvers abschwächen können.
  3. Veränderte Nährstoffaufnahme: Da Trockenfutter wenig Feuchtigkeit enthält, können empfindliche Nährstoffe im Grünlippmuschelpulver während des Herstellungsprozesses verloren gehen, wodurch die Wirkung des Pulvers beeinträchtigt wird.

Separat füttern oder im Futter mischen?

Die Entscheidung, ob das Grünlippmuschelpulver getrennt oder im Futter gemischt werden soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

  • Kontrolle über die Dosierung: Viele Hundebesitzer bevorzugen es, das Pulver separat zu füttern, um die Dosierung genau zu kontrollieren und mögliche Unverträglichkeiten schneller zu erkennen.
  • Futterakzeptanz: Manche Hunde mögen den Geschmack von Grünlippmuschelpulver nicht. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, das Pulver mit anderen schmackhaften Zutaten wie Brühe oder Joghurt anzubieten.

Grünlippmuschelpulver in der Hundeernährung

Grünlippmuschelpulver kann eine wertvolle Ergänzung in der Hundeernährung darstellen, insbesondere bei Hunden mit Gelenkproblemen oder entzündlichen Erkrankungen. Es bietet eine natürliche, entzündungshemmende Unterstützung für die Gelenkgesundheit, fördert das allgemeine Wohlbefinden und unterstützt die Hautpflege. Dabei ist es wichtig, auf die Dosierung und die Qualität des Pulvers zu achten und die Verträglichkeit des Hundes zu beobachten.

Die Entscheidung, ob das Pulver im Futter oder separat verwendet wird, sollte individuell getroffen werden. Wenn Unsicherheiten bestehen oder bei besonderen gesundheitlichen Problemen des Hundes, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren, um die beste Vorgehensweise zu ermitteln.

Kartoffeln im Hundefutter – Eine kritische Analyse

Kartoffeln im Hundefutter – Eine kritische Analyse

Kartoffeln im Hundefutter – Sinnvolle Zutat oder nur Füllstoff?

Kartoffeln sind in vielen Hundefuttern zu finden, oft sogar in beträchtlichen Mengen. Sie dienen vor allem als Kohlenhydratquelle und sollen das Futter sättigender machen. Doch Hunde sind keine Pflanzenfresser und ihre Fähigkeit, Kohlenhydrate zu verarbeiten, ist eingeschränkt .
Vor allem Rottweiler , als große und muskulöse Rasse, benötigen eine artgerechte, proteinreiche Ernährung , um gesund und vital zu bleiben. Daher sollte der hohe Anteil an Kartoffeln im Hundefutter kritisch hinterfragt werden.

1. Können Hunde Kohlenhydrate gut verstoffwechseln?

Hunde stammen bekanntlich vom Wolf ab, einem Fleischfresser , der hauptsächlich von Beutetieren lebt. Ihre Verdauung ist auf Proteine ​​und Fette ausgelegt. Zwar haben Hunde während der Domestikation die Fähigkeit entwickelt, Kohlenhydrate zu verdauen , allerdings nur in begrenztem Maß und unter spezifischen Bedingungen .

1.1. Verdauung und Stoffwechsel von Kohlenhydraten

  • Enzymatische Einschränkungen: Hunde besitzen das Enzym Amylase , das Kohlenhydrate zu Zucker abbaut. Im Vergleich zu Allesfressern oder Pflanzenfressern produzieren sie jedoch deutlich weniger Amylase , weshalb sie Kohlenhydrate nur langsam und ineffizient verstoffwechseln können.
  • Lange Verdauungszeiten: Da Kartoffeln komplexe Kohlenhydrate enthalten, benötigen sie längere Verdauungszeiten im Darm des Hundes. Dies kann zu Blähungen, Völlegefühl und sogar Verstopfung führen.
  • Überlastung der Bauchspeicheldrüse: Um die Stärke aus Kartoffeln zu verdauen, muss die Bauchspeicheldrüse verstärkt Amylase produzieren. Langfristig kann das Bauchspeicheldrüse überlasten und sogar zu Entzündungen (Pankreatitis) führen.

2. Hoher Anteil an Kartoffeln – Was bedeutet das für Hunde?

Viele Hersteller setzen Kartoffeln als günstigen Füllstoff ein, um das Futtervolumen zu erhöhen und die Herstellungskosten zu senken. Doch ein hoher Anteil an Kartoffeln kann bei Hunden erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen.

2.1. Übermäßige Kohlenhydratzufuhr und ihre Folgen

  • Fettleibigkeit und Übergewicht: Kartoffeln enthalten stärkehaltige Kohlenhydrate , die im Körper des Hundes in Zucker umgewandelt und anschließend in Fett umgewandelt werden. Besonders bei Hunden mit geringem Aktivitätsniveau oder älteren Tieren kann das zu Übergewicht führen.
  • Blutzuckerschwankungen und Diabetes-Risiko: Kartoffeln haben einen mittleren bis hohen glykämischen Index . Das bedeutet, dass sie schnell Zucker ins Blut abgeben , was zu starken Blutzuckerschwankungen führt. Langfristig kann die Insulinempfindlichkeit herabsetzen und das Risiko für Diabetes erhöhen .
  • Erhöhtes Risiko für Entzündungen: Hoher Insulinspiegel fördert Entzündungsprozesse im Körper , was die Entstehung von Gelenkproblemen und Arthrose begünstigen kann – ein besonderes Risiko für große Rassen wie den Rottweiler .

2.2. Nährstoffblockade durch übermäßige Kohlenhydrate

  • Beeinträchtigung der Protein- und Fettaufnahme: Ein hoher Kohlenhydratanteil kann die Verdauung und Aufnahme von Proteinen und Fetten behindern, da der Körper mit der Verarbeitung der Stärke ausgelastet ist.
  • Mangel an essenziellen Aminosäuren und Fettsäuren: Insbesondere essenzielle Aminosäuren , die für den Muskelaufbau und das Immunsystem wichtig sind, können dadurch nicht optimal aufgenommen werden. Das ist besonders problematisch für muskulöse Hunde wie Rottweiler , die auf eine proteinreiche Ernährung angewiesen sind.

3. Sind Kartoffeln überhaupt nötig?

3.1. Keine essentielle Nährstoffquelle

  • Hunde benötigen keine Kohlenhydrate , um Energie zu gewinnen. Sie können Energie effizient aus Proteinen und Fetten beziehen. In der Natur würden sie Kohlenhydrate nur in sehr geringen Mengen über den Mageninhalt ihrer Beutetiere aufnehmen.
  • Kartoffeln liefern keine essenziellen Nährstoffe , die nicht auch über andere, besser verdauliche Quellen abgedeckt werden könnten.

3.2. Füllstoff statt Nährstoff

  • In vielen Hundefuttern werden Kartoffeln hauptsächlich als Füllstoff verwendet, um das Volumen zu erhöhen und die Kosten zu senken . Dabei geht es nicht um den Nährwert , sondern um den Profit des Herstellers.
  • Eine solche Praxis ist irreführend , da der hohe Anteil an Kohlenhydraten das Futter zwar sättigend macht, jedoch keinen echten gesundheitlichen Nutzen bringt.

4. Alternative Kohlenhydratquellen und Empfehlungen

4.1. Bessere Alternativen zu Kartoffeln

  • Kürbis, Zucchini und Karotten: Diese enthalten mehr Ballaststoffe und weniger Stärke . Sie sind zusätzlich leichter haltbar und liefern Vitamine und Antioxidantien .
  • Geringe Mengen an Vollkornreis oder Hirse: Diese sind ebenfalls gut verträglich und haben einen niedrigeren glykämischen Index als Kartoffeln.

4.2. Empfehlung für Rottweiler-Halter

  • Da Rottweiler zu Übergewicht und Gelenkproblemen neigen, sollte der Kohlenhydratanteil im Futter minimal gehalten werden.
  • Proteinreiche Nahrung mit hochwertigen tierischen Proteinen (z. B. aus Muskelfleisch und Innerenien) sowie gesunden Fetten aus Fisch oder Fleisch ist optimal.
  • Lesen Sie die Erklärung : Kartoffeln sollten nicht an erster oder zweiter Stelle in der Zutatenliste stehen, da dies auf einen hohen Anteil hindeutet.

5. Kritische Bewertung von Kartoffeln im Hundefutter

  • Kartoffeln sind keine essentielle Nahrung für Hunde und liefern keine Nährstoffe , die nicht auch aus besseren Quellen stammen könnten.
  • Ein hoher Anteil an Kartoffeln kann zu Verdauungsproblemen, Übergewicht, Blutzuckerschwankungen und Nährstoffmangel führen.
  • Besonders Rottweiler profitieren von einer protein- und fettreichen Ernährung mit minimalen Kohlenhydraten .
  • Kritisch hinterfragen und bewusst auswählen: Kartoffeln in geringen Mengen als seltene Beilage sind unproblematisch, aber als Hauptzutat in Dauergabe ungeeignet und potenziell schädlich .

Hundehalter sollten genau auf die Deklaration des Futters achten und Produkte mit hohem Kartoffelanteil kritisch hinterfragen.
Unser Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und Hundehaltern fundierte Informationen zur Verfügung zu stellen, um die beste Futterwahl für die Gesundheit und Vitalität ihrer Hunde zu treffen.

JLPP – Juvenile laryngale Paralyse und Neuropathie

JLPP – Juvenile laryngale Paralyse und Neuropathie

Eine schwerwiegende Erkrankung, die bei Rottweilern und Schwarzen Russischen Terriern auftritt, ist die JLPP. Sie führt immer zum Tod. In der Regel tritt die Erkrankung im Alter von etwa drei Monaten auf. Die JLPP führt dazu, dass die Steuerung der Muskulatur allmählich immer mehr verloren geht.

Bei jungen Rottweilern tritt eine Krankheit auf, welche die Signalübertragung des Nervensystems beeinträchtigt. Diese nennt sich JLPP und beeinflusst die vom Gehirn über die Nerven wandelnden Signale. Neugeborene Welpen, die an JLPP leiden, erleben eine untypische Entwicklung des Vagusnervs – des längsten und komplexesten Hirnnervs. Normalerweise sendet dieser wichtige Nerv bei einem gesunden Hund Signale an die Kehlkopfmuskulatur und erzeugt so ein bellendes Geräusch, wenn die Stimmlippen vibrieren. Gleichzeitig unterstützt er die Atmung, indem er die Stimmlippen zur Seite zieht, damit die Luft leichter in die Lunge gelangen kann. Auch hilft der Vagusnerv dabei, den Kehlkopf zu schließen, wenn der Hund schluckt, um ein Ersticken an Futter oder Wasser zu verhindern.

Ursache und Vererbung

JLPP ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung. Das bedeutet, dass ein Hund die Mutation von beiden Elternteilen erben muss, um betroffen zu sein. Hunde, die nur eine Kopie der Mutation tragen, sind Anlageträger und zeigen keine Symptome, können die Krankheit jedoch an ihre Nachkommen weitergeben.

Der zugrunde liegende genetische Defekt betrifft das Nervensystem, insbesondere die Nerven, die die Muskeln im Kehlkopf, in den Hintergliedmaßen und anderen Körperbereichen steuern. Dies führt zu einer allmählichen Degeneration der betroffenen Nerven und damit zu Muskelschwäche und -lähmung.

Betroffene Hunderassen

JLPP tritt vor allem bei folgenden Rassen auf:

  • Rottweiler (am häufigsten betroffen)
  • Boerboel
  • Schwarzrussischer Terrier
  • Leonberger

Da die Krankheit genetisch bedingt ist, tritt sie häufig bei reinrassigen Tieren auf, die aus Linien mit enger Verwandtschaft gezüchtet wurden.

Symptome

Die Symptome von JLPP zeigen sich meist im Welpen- oder Junghundalter, oft bereits im Alter von 3 bis 6 Monaten. Typische Anzeichen sind:

  • Atemprobleme durch Lähmung der Kehlkopfmuskulatur (lautes Atmen, Atemnot)
  • Schluckbeschwerden und erhöhte Gefahr des Verschluckens
  • Schwäche in den Hintergliedmaßen bis hin zur vollständigen Lähmung
  • Muskelatrophie (Muskelschwund)
  • Verlust von Reflexen in den betroffenen Gliedmaßen
  • Fortschreitende Bewegungsunfähigkeit, die meist innerhalb weniger Monate nach Beginn der Symptome zunimmt

Hunde mit JLPP bleiben geistig normal und aufmerksam, aber ihre körperlichen Fähigkeiten nehmen rapide ab.

Diagnose

Die Diagnose von JLPP erfolgt durch eine Kombination aus:

  1. Klinischer Untersuchung: Neurologische Tests zur Überprüfung der Reflexe und Muskelkraft.
  2. Laryngoskopie: Untersuchung des Kehlkopfes zur Feststellung einer Lähmung.
  3. Elektromyographie (EMG): Messung der Muskelaktivität zur Erkennung von Nervenschäden.
  4. Genetischer Test: Ein DNA-Test zur Bestimmung des Trägerstatus der Mutation. Dieser Test ist besonders bei Zuchttieren wichtig, um betroffene Welpen zu vermeiden.

Behandlung von JLPP

Da JLPP eine genetisch bedingte, neurodegenerative Erkrankung ist, gibt es keine Heilung. Die Behandlung konzentriert sich auf symptomatische Linderung und Lebensqualität:

1. Atemprobleme und Kehlkopflähmung

  • Kehlkopf-Operation (Larynxfixation): Ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Stimmritze fixiert wird, um die Atemwege zu erweitern und das Atmen zu erleichtern. Risiko: Erhöhte Gefahr von Aspiration, daher nur in bestimmten Fällen sinnvoll.
  • Vermeidung von Stress und Überanstrengung, um Atemnot zu vermeiden.
  • Klimaanlagen und Luftbefeuchter, um die Atemwege zu entlasten.

2. Schluckbeschwerden und Aspirationsrisiko

  • Fütterung in aufrechter Position, um das Risiko einer Aspiration zu verringern.
  • Weiches oder flüssiges Futter, das leichter zu schlucken ist.
  • Antibiotika bei Anzeichen einer Aspirationspneumonie.

3. Neuromuskuläre Störungen und Bewegungsprobleme

  • Physiotherapie zur Erhaltung der Muskelkraft und Beweglichkeit.
  • Unterstützende Gehhilfen oder Hunderollstühle bei fortschreitender Lähmung.
  • Schmerzmanagement bei sekundären Problemen wie Muskelverspannungen oder Gelenkschmerzen.

4. Allgemeine Pflege und Lebensqualität

  • Angepasste Lebensumgebung: Rutschfeste Böden, Rampen statt Treppen.
  • Pflege und Unterstützung bei der täglichen Hygiene, z. B. beim Urinieren und Kotabsatz.
  • Euthanasie kann in Betracht gezogen werden, wenn die Lebensqualität stark eingeschränkt ist und keine Aussicht auf Verbesserung besteht.

Genetische Hintergründe der JLPP

JLPP ist eine Erbkrankheit, die durch eine Mutation im RAB3GAP1-Gen (c.743delC) verursacht wird und einem autosomal-rezessiven Erbgang folgt. Das bedeutet:

  • Die Krankheit wird durch eine Veränderung an einem einzigen Genort verursacht, der nicht auf den Geschlechtschromosomen (X- oder Y-Chromosom) liegt.
  • Rezessiv bedeutet, dass die Krankheit nur dann ausbricht, wenn beide Allele (Genvarianten) mutiert sind.

Jeder Hund besitzt zwei Allele – eines vom Vater und eines von der Mutter. Daraus ergeben sich drei mögliche Genkonstellationen:

  1. N/N – Homozygot unbelastet („ganz frei“):
    • Beide Allele sind normal, ohne Mutation.
    • Der Hund erkrankt nicht an JLPP und kann die Krankheit auch nicht vererben.
  2. N/JLPP – Heterozygot (Träger):
    • Ein Allel ist normal, das andere mutiert.
    • Der Hund erkrankt nicht an JLPP, kann die Mutation aber an seine Nachkommen weitergeben.
    • Diese Genkonstellation sollte langfristig durch gezielte Zucht zurückgedrängt werden.
  3. JLPP/JLPP – Homozygot belastet:
    • Beide Allele sind mutiert.
    • Der Hund erkrankt an JLPP und verstirbt früh.
    • Diese Hunde dürfen nicht in die Zucht gelangen, um das Weitervererben der Krankheit zu verhindern.

Verständnis-Ergebnisse des Gentests

Um festzustellen, welchen Genstatus ein Hund hat, wird ein Gentest durchgeführt. Die möglichen Ergebnisse und deren Bedeutung sind:

  • N/N – Keine Kopie der JLPP-Mutation → Tier ist normal (klar)
  • N/JLPP – 1 Kopie der JLPP-Mutation → Tier ist normal (klar), aber Träger
  • JLPP/JLPP – 2 Kopien der JLPP-Mutation → Tier ist, wird oder könnte betroffen sein

Kreuztabelle der möglichen Verpaarungen

Vater \ Mutter N/N N/JLPP JLPP/JLPP
N/N 100% N/N 50% N/N, 50% N/JLPP 100% N/JLPP
N/JLPP 50% N/N, 50% N/JLPP 25% N/N, 50% N/JLPP, 25% JLPP/JLPP 50% N/JLPP, 50% JLPP/JLPP
JLPP/JLPP 100% N/JLPP 50% N/JLPP, 50% JLPP/JLPP 100% JLPP/JLPP

Was passiert bei Untätigkeit und was müssen Rottweilerzüchter tun?

Das krankmachende Gen ist in der Rottweilerpopulation nachweislich vorhanden, und es gibt Träger. Würde man keine Maßnahmen ergreifen, würde sich das Gen langsam, aber stetig ausbreiten. Die Folge wäre ein drastisches Ansteigen der Todesfälle durch JLPP.

Handlungsempfehlungen für Züchter:

  1. Gentests sind obligatorisch, um den Genstatus jedes Hundes zu kennen. Nur so kann verhindert werden, dass erkrankte Tiere geboren werden.
  2. Zuchtvorgaben:
    • N/N (ganz frei) Tiere dürfen mit N/N und N/JLPP (Träger) verpaart werden.
    • N/JLPP (Träger) dürfen nur mit N/N verpaart werden.
    • JLPP/JLPP (belastet) dürfen nicht zur Zucht verwendet werden.
  3. Langfristiges Ziel:
    • Die Trägerkonstellation (N/JLPP) soll durch gezielte Zucht langsam zurückgedrängt werden.
    • Homozygot unbelastete (N/N) Hunde sollen in der Population zunehmen, um die genetische Gesundheit zu sichern.

Ethische Verantwortung und gesetzliche Verpflichtungen

Verantwortungsbewusste Züchter handeln nicht nur aus moralischer Überzeugung, sondern auch auf Grundlage gesetzlicher Vorgaben, wie z. B. dem deutschen Tierschutzgesetz. Es verbietet die bewusste Vermehrung von Tieren mit genetisch bedingten Leiden.

Konsequenzen für die Zucht und Prävention

Die Vermeidung von JLPP ist durch konsequente Zuchtplanung möglich:

  • Gentests für alle Zuchthunde sind unerlässlich.
  • Träger (Typ B) dürfen nur mit homozygot unbelasteten Hunden (Typ A) verpaart werden.
  • Homozygot belastete Hunde (Typ C) dürfen nicht zur Zucht zugelassen werden.

Ein vollständiges Verbot von Trägern in der Zucht würde die genetische Diversität der Rasse gefährden und Inzuchtprobleme verstärken. Daher sollte das Ziel sein, die Häufigkeit von Trägern langfristig zu reduzieren, ohne die genetische Vielfalt zu stark einzuschränken.

Was passiert bei Untätigkeit und was müssen Rottweilerzüchter tun?

Das krankmachende Gen ist in der Rottweilerpopulation nachweislich vorhanden, und es gibt Träger. Würde man keine Maßnahmen ergreifen, würde sich das Gen langsam, aber stetig ausbreiten. Die Folge wäre ein drastisches Ansteigen der Todesfälle durch JLPP.

Handlungsempfehlungen für Züchter:

  1. Gentests sind obligatorisch, um den Genstatus jedes Hundes zu kennen. Nur so kann verhindert werden, dass erkrankte Tiere geboren werden.
  2. Zuchtvorgaben:
    • N/N (ganz frei) Tiere dürfen mit N/N und N/JLPP (Träger) verpaart werden.
    • N/JLPP (Träger) dürfen nur mit N/N verpaart werden.
    • JLPP/JLPP (belastet) dürfen nicht zur Zucht verwendet werden.
  3. Langfristiges Ziel:
    • Die Trägerkonstellation (N/JLPP) soll durch gezielte Zucht langsam zurückgedrängt werden.
    • Homozygot unbelastete (N/N) Hunde sollen in der Population zunehmen, um die genetische Gesundheit zu sichern.

Ethische Verantwortung und gesetzliche Verpflichtungen

Verantwortungsbewusste Züchter handeln nicht nur aus moralischer Überzeugung, sondern auch auf Grundlage gesetzlicher Vorgaben, wie z. B. dem deutschen Tierschutzgesetz. Es verbietet die bewusste Vermehrung von Tieren mit genetisch bedingten Leiden.

Gemeinsam für eine gesunde Zukunft der Rottweiler

Die gute Nachricht: JLPP kann durch konsequente Gentests und gezielte Zuchtmaßnahmen vollständig ausgerottet werden. Analog zu anderen Rassen, bei denen ähnliche Erbkrankheiten erfolgreich bekämpft wurden (z. B. Polyneuropathie beim Greyhound und Progressive Retina Atrophie beim Sloughi), stehen auch beim Rottweiler die Erfolgsaussichten sehr gut.

Weltweit jeder Rottweilerfreund trägt Verantwortung! Egal auf welchem Kontinent oder in welchem Land gezüchtet wird – nur gemeinsames, verantwortungsbewusstes Handeln kann JLPP langfristig besiegen und die Zukunft des Rottweilers sichern.

Hilfe, mein Hund hat Durchfall ! Die Morosche Suppe

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Es spritzt nur so aus ihm heraus – als stinkende Brühe oder als Haufen wie Kuhfladen?

Dann ist häufig der Darm mit Bakterien, Viren o.ä. überlastet, oder der Hund hat etwas gefressen,
das sein Körper nicht verträgt.
Zunächst zur Beruhigung: Durchfall ist eine natürliche und richtige Reaktion des Körpers, denn dieser
muss schnell etwas loswerden, was ihm nicht bekommt. Sie können bei einem gesunden Hund auf
die körperliche Reaktion vertrauen. Natürlich darf der Durchfall nicht andauern, da er den Hund
körperlich sehr schwächen kann.
Vor allem bei Welpen, alten oder kranken Hunden kann Durchfall schnell lebensbedrohlich sein und
ist definitiv ein Fall für den Tierarzt. Aber auch ihnen hilft die Morosche Suppe.

Bei akutem Durchfall gibt es zwei Möglichkeiten.

  1. Den Gang zum Tierarzt, wo Sie mit ziemlicher Sicherheit ein Antibiotikum für Ihren Hund
    bekommen. Dieses wird den Durchfall in der Regel zwar sehr schnell bekämpfen, aber die
    Darmflora wird wahrscheinlich Schaden nehmen und muss anschließend mühsam wieder
    aufgebaut werden. Zur Darmflora gehören viele „gute“ Bakterien, die u.a. für die
    reibungslose Verdauung sorgen. Ein Antibiotikum unterscheidet jedoch nicht zwischen
    „guten“ und „schlechten“ Bakterien und bekämpft deshalb alle. Als Folge sind auch die für
    die Darmflora wichtigen Bakterien nicht mehr da. Häufig beginnt ein Teufelskreis aus
    wiederkehrenden Durchfällen, weiteren Antibiotika usw. Es entstehen oft Resistenzen. Am
    Ende kann es zu einem geschädigten Darm kommen, der seine Funktion nicht mehr
    wahrnehmen kann. Die Folge können nicht nur langwierige Verdauungsprobleme sein,
    sondern z.B. auch Juckreiz und Haarausfall.
    Außerdem sitzen ca. 70% des Immunsystems im Darm und eine gestörte Darmflora kann
    Ihren Hund anfälliger für Erkrankungen aller Art machen.
  2. Sie kochen Ihrem Hund die berühmte Morosche Karottensuppe. Professor Ernst Moro
    wandte sie bereits um 1908 erfolgreich bei Kindern mit starkem Durchfall an. Die Sterberate
    sank enorm. Wie konnte das sein?
    Durch die lange Kochzeit der Karotten entstehen Oligosaccharide und Oligogalakturonsäuren. Diese
    legen sich auf die Innenseite des Darms und verhindern, dass sich die krankmachenden Bakterien an
    der Darmwand festhalten. Der Platz ist schon durch die Möhrensuppe besetzt und die Keime werden
    mit dem Kot ausgeschieden. Der Durchfall bessert sich häufig schnell.
    Es empfiehlt sich, gleich eine größere Menge der Suppe zu kochen und diese portionsweise
    einzufrieren. So haben Sie sie immer griffbereit, was vor allem am Wochenende sehr hilfreich ist.

Grundrezept:
500g Möhren schälen und kleinschneiden
Mit 1 Liter Wasser einmal aufkochen, danach mindestens 1,5 (besser 2) Stunden köcheln lassen
Immer wieder kontrollieren und ggf. Flüssigkeit nachfüllen
Nach Ende der Kochzeit die Möhren möglichst fein pürieren und ggf. etwas Salz hinzufügen (nicht bei
nierenkranken Tieren). Am besten verwenden Sie Himalaya-Salz, da Meersalz Schadstoffe enthalten
kann. Die Konsistenz der Suppe sollte wie dickere Buttermilch sein.
Wenn Ihr Hund die Suppe pur nicht frisst, können Sie auch etwas Hühnchen mit- oder separat
kochen und dann zu der Suppe hinzufügen.
Ist Ihr Hund deutlich geschwächt, etwas Honig unterrühren.
Am ersten Tag geben Sie die Suppe anstatt des normalen Futters und verteilen sie auf 4-5 kleinere
Portionen (anfangs esslöffelweise). Danach geben Sie sie ca. 30 Minuten vor dem Füttern, damit die
Darminnenwand mit den Karotten „ausgekleidet“ werden kann, bevor das normale Futter den Darm
erreicht. So haben die krankmachenden Keime keine Chance mehr, sich dort festzusetzen. Die
Möhren blockieren die Stellen, an denen sich sonst die Keime festhalten.
Die Suppe sollte immer bei Zimmertemperatur verfüttert werden, da zu kaltes Futter den MagenDarmtrakt belastet.
Ein mittelgroßer Hund bekommt mehrmals täglich etwa 500ml von der Suppe, kleine und große
Hunde die angepasste Menge (250ml / 650 ml). Sehr kleine Hunde bekommen etwa 100ml, sehr
große ca. 750ml. Beim nächsten Stuhlgang Ihres Hundes können Sie selber kontrollieren, ob Sie die
richtige Menge gegeben haben, denn der Kot sollte in Karottensuppe „verpackt“ sein. Ist nur ein Teil
des Kots mit der Möhrensuppe überzogen, so erhöhen Sie bei der nächsten Mahlzeit einfach die
Menge.
Grundsätzlich und vor allem bei Vorerkrankungen kann die Morosche Möhrensuppe den Tierarzt
zwar nicht ersetzen, sie wirkt aber oft sehr durchschlagend und ist vor allem in hartnäckigen Fällen
oder z.B. bei (wiederkehrenden) Giardien immer einen Versuch wert.

Text und Bilder: Katrin Mugalla
(www.tierheilpraxis-mugalla.de)